Detailergebnis zu DOK-Nr. 64318
Wie gefährlich ist das Radfahren in der Dunkelheit? Analyse von Fahrradunfällen aufgrund der Lichtverhältnisse (Orig. niederl.: Hoe gevaarlijk is fietsen in het donker? Analyse van fietsongevallen naar lichtgesteldheid)
Autoren |
M.C. Reurings |
---|---|
Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Leidschendam (NL): Stichting Wetenschappelijk Onderzoek Verkeersveiligheid (SWOV), 2010, 68 S., zahlr. B, T, 7 Q, Anhang (SWOV-rapport; R-2010-32)
Überraschenderweise lagen in den Niederlanden bisher noch keine Untersuchungen vor, die sich mit Fragen der Sicherheit von Fahrradfahrern in der Dämmerung und bei Nacht auseinander gesetzt hatten. Anhand der Verkehrs- und Unfallzahlen, über die das niederländische Verkehrssicherheitsinstitut Stichting Wetenschappelijk Onderzoek Verkeersveiligheid (SWOV) verfügt, ist es nun möglich, hierzu qualifizierte Aussagen zu tätigen. Es reicht dabei nicht aus, übers Jahr einen einfachen Mittelwert aus Unfallrate und Tageszeit zu bilden. Auch die Jahreszeit, der Verkehrsanlass und die Altersgruppe spielen bei der Sicherheitserhebung eine wichtige Rolle. Die meisten Schwerverletzten unter den Radfahrern - mit oder ohne Beteiligung von Kraftfahrzeugen - sind dann auch bei Tageslicht zu verzeichnen, was nicht verwundert, da hier auch der meiste Radverkehr herrscht. Relativ zu den gefahrenen Kilometern fallen dann doch deutlich mehr Unfallopfer in die dunklen Zeiten des Tages. In den Jahren 1993 bis 2008 lag die Zahl der bei Dunkelheit durch Beteiligung von Kraftfahrzeugen schwer verletzten Radfahrer zwischen 14 und 17 % über den ermittelten Tagesdurchschnittswerten. Bei Unfällen ohne Beteiligung von Kraftfahrzeugen ist dieser Wert zwischen 1993 und 2008 sogar von 13 kontinuierlich auf 23 % gestiegen. Da nur 10 % der gefahrenen Radkilometer bei Dunkelheit stattfinden und das Unfallrisiko im Untersuchungszeitraum teilweise um den Faktor 2,6 gestiegen ist, kann die eingangs gestellte Frage nur mit Ja beantwortet werden: Radfahren ist bei Dunkelheit deutlich gefährlicher geworden.