Detailergebnis zu DOK-Nr. 64367
Rechnerische Dimensionierung von Asphaltstraßen - Prüfverfahren und Kennwerte zur Dimensionierung
Autoren |
A. Walther J. Grönniger |
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Sachgebiete |
11.1 Berechnung, Dimensionierung, Lebensdauer 11.2 Asphaltstraßen |
Straße und Autobahn 62 (2011) Nr. 11, S. 776-782, 13 B, 8 Q
Durch die seit dem Jahr 2009 geltenden "Richtlinien zur rechnerischen Dimensionierung des Oberbaus von Verkehrsflächen mit Asphaltdeckschicht" (RDO Asphalt 09) steht neben der bisherigen empirischen Vorgehensweise gemäß RStO ein rechnerisches Verfahren zur Dimensionierung von Asphaltbefestigungen zur Verfügung. Hier werden die Beanspruchungen in den einzelnen Asphaltschichten berechnet, und auf dieser Basis erfolgt eine Prognose über die voraussichtliche Nutzungsdauer. Zur Beschreibung der Asphalteigenschaften gehen im Rahmen des Nachweises gegenüber Ermüdung der Asphalttragschicht die Materialkennwerte Steifigkeitsmodul, Querdehnzahl, Ermüdungsfunktion sowie der Verbund zwischen den Schichten mittels eines Faktors ein. Die prüftechnische Bestimmung des Steifigkeitsmoduls respektive der Ermüdungsfunktion erfolgt mittels Spaltzug-Schwellversuch unter Beachtung der zugehörigen Arbeitsanleitung (AL Sp-Asphalt 09). Hierbei geht die Querdehnzahl temperaturabhängig ein, sodass deren Größe zwischen 0,2 bis 0,5 beträgt und sich entsprechend daraus bestimmte Steifigkeitsmoduln ergeben. Diese Steifigkeitsmoduln werden gemäß RDO im weiteren Verlauf mit einer konstanten, temperaturunabhängigen Querdehnzahl verrechnet, um die Beanspruchungen über die Schichttiefe der Asphaltbefestigung zu bestimmen. Bisher bleibt der Einfluss einer temperaturabhängigen Querdehnzahl auf die Dehnungen an der Unterseite der Asphalttragschicht unberücksichtigt. Für den Neubau wird gemäß RDO von einem vollen Verbund zwischen den einzelnen Schichten ausgegangen (entspricht Verbundfaktor von 0), bei Erhaltungsmaßnahmen ist dieser durch einen direkten Abscherversuch nachzuweisen und gegebenenfalls der Verbundfaktor zu erhöhen. Der Ansatz verschiedener Verbundfaktoren in der Dimensionierungsrechnung wirkt sich dabei deutlich auf die Prognose zur Lebensdauer aus. Noch zu klären ist, welches Prüfverfahren zur Ansprache des Schichtenverbunds geeignet ist und wie daraus entsprechende Verbundfaktoren abzuleiten sind.