Detailergebnis zu DOK-Nr. 64416
Abschätzung von Faktoren des Radverkehrsanteils für die Fahrt zur Arbeit unter Verwendung von Volkszählungsdaten (Orig. engl.: Estimation of the determinants of bicycle mode share for the journey to work using census data)
Autoren |
M. Wardman J. Parkin M. Page |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Transportation 35 (2008) Nr. 1, S. 93-109, 4 T, zahlr. Q
In der Studie wird ein Modell vorgestellt, dass den Anteil von Radverkehrsfahrten von und zur Arbeit zu relevanten sozioökonomischen, verkehrlichen und physischen Variablen in ausgewählten Englischen und Waliser Bezirken ins Verhältnis setzt. Verschiedene vorangegangene Untersuchungen haben disaggregierte Datensätze ausgewertet. Die hier präsentierte Studie verwendet Daten aus einer Volkszählung in Großbritannien aus dem Jahr 2001 und basiert auf einem logistischen Regressionsmodell. Auf der Grundlage aggregierter Daten bietet sie weiterführende Anhaltspunkte für die Einflussfaktoren bei der Wahl des Fahrrads. Ermittelt wurde ein Sättigungsgrad für die Fahrradnutzung von 43 %. In Bezirken mit einem höheren Frauenanteil oder größerer Kraftfahrzeugdichte wurde eine geringere Radnutzung ermittelt. Straßenzustand, Regenhäufigkeit und Durchschnittstemperatur haben jeweils einen Einfluss auf die Fahrradnutzung für die Fahrt zur Arbeit, aber den größten hat die Hügeligkeit. Der Anteil an getrennten Radwegen beeinflusst ebenfalls signifikant die Entscheidung für oder gegen das Fahrrad, jedoch ohne größere Bandbreite, entgegen anderen Studien, die auf Daten aus Befragungen basieren. Prognosen zeigen hier zwar einen signifikanten positiven Einfluss der Entwicklung des Kraftfahrzeugbestandes und der Radnutzung bei der Bereitstellung getrennter Radwege, aber nur in wenig hügeligen Bezirken. Die Schlussfolgerung ist, dass eine Verbesserung der Infrastruktur allein nicht ausreicht, um den Anteil des Radverkehrs zu erhöhen.