Detailergebnis zu DOK-Nr. 64529
Zu Anwendbarkeit und Grenzen von Effizienz- und Produktivitätsanalysen im ÖPNV
Autoren |
C. Evangelinos A. Metthes |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Zeitschrift für Verkehrswissenschaft 82 (2011) Nr. 3, S. 209-221, 4 B, zahlr. Q
Schon seit einigen Jahren beschäftigen sich Ökonomen intensiv mit der Problematik der Produktivität im öffentlichen Personennahverkehr. Der dabei entstandene Methodenkomplex der Effizienzanalyse lässt sich unter dem Begriff "Frontier Analysis" subsumieren. Effizienzanalysen im ÖPNV haben in der Forschung stark zugenommen und erfreuen sich hoher Popularität, allerdings kommen sie oft zu sehr widersprüchlichen Ergebnissen. Dieser Beitrag versucht, mögliche Gründe hierfür zu analysieren. Produktivitätsanalysen werden verwendet, um die Effizienz einer Industrie oder eines Unternehmens zu beurteilen. Produktivität kann im einfachsten Fall als das Verhältnis des Outputs relativ zu den dafür eingesetzten Inputfaktoren definiert werden. Es gibt jedoch unterschiedliche Gründe, die Produktivitätsdifferenzen hervorrufen können. In dem Beitrag wurde die Anwendbarkeit der Effizienz- und Produktivitätsanalyse auf den ÖPNV-Sektor diskutiert. Im Allgemeinen lässt sich festhalten, dass der hohe Regulierungsgrad der ÖPNV-Industrie, sowie die Qualität der zur Verfügung stehenden Daten, die Anwendung der Frontier-Analyse maßgeblich beeinflussen. Zudem ist das sehr wahrscheinliche Vorhandensein von schwachen Limitationalitäten der ÖPNV-Technologie ein Problem, welches weiterer Forschung bedarf. Die Ergebnisse von Effizienz- und Produktivitätsanalysen können deswegen nur bedingt zur Beurteilung von Größenvorteilen herangezogen werden.