Detailergebnis zu DOK-Nr. 64585
Ein Industrie- und Bergkanton entdeckt seine Mobilität: Abriss einer Straßengeschichte des Kantons Glarus im 18. und 19. Jahrhundert
Autoren |
H.-U. Schiedt |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte |
Straße und Verkehr 97 (2011) Nr. 10, S. 13-17, 5 B, 2 Q
Der Kanton Glarus in der Schweiz, inmitten steil aufsteigender Bergflanken, entwickelte sich sehr früh zu einem eigentlichen Industriekanton. Gaben die steilen Hänge zu wenig her für eine intensive Landwirtschaft, so nutzte man umso mehr die Wasserkraft für die einsetzende Textilindustrie. Baumwolle wurde schon Mitte des 18. Jahrhunderts aus Übersee importiert und gelangte als bedruckte Tücher und Stoffballen bis nach Persien und Indien. Es herrschte ein reger wirtschaftlicher Austausch und Verkehr von und nach dem Glarnerland zu Fuß und auf Karren. Die glarnerischen Hauptstraßen wurden in ihrer überwiegenden Mehrzahl in den drei Jahrzehnten von 1825 bis 1855 neu gebaut. Dabei wurden zeitweise bis 42 Prozent aller Staatsausgaben für den Straßenbau und im Besonderen für die neuen Kunststraßen aufgewendet.