Detailergebnis zu DOK-Nr. 64719
Ohne Auto einkaufen: Nahversorgung und Nahmobilität in der Praxis
Autoren |
U. Bauer S. Liepe J. Jarass |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Bonn: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, 2011, 81 S., zahlr. B, Q (Werkstatt: Praxis H. 76).- ISBN 978-3-87994-977-9
Aufgrund von Konzentrationsprozessen im Einzelhandel werden Einkaufswege immer länger. In den letzten Jahrzehnten hat der Einkaufsverkehr deshalb stark zugenommen, wobei das Wachstum zum größten Teil auf den Pkw entfällt. In den letzten Jahren flachte sich die Zunahme ab. Die mittlere Länge der Einkaufswege stieg von 2002 bis 2008 um drei Prozent und liegt nun bei 5 km (1976: 3,6 km). Dies stellt allerdings keine typische Wegelänge beim Einkauf dar, sondern wird stark durch wenige lange Wege geprägt. Die Hälfte aller Einkaufswege ist kürzer als 1,9 km. Auch die Verteilung auf die Verkehrsmittel blieb von 2002 bis 2008 weitgehend konstant. Im Modal Split nahm der Anteil des Fahrrads geringfügig zu (ein Prozentpunkt). Innerhalb des motorisierten Individualverkehrs (MIV) zeigt sich eine leichte Verschiebung zugunsten des MIV als Fahrer auf Kosten von Mitfahrern. Eine gute Ausstattung mit Geschäften zur Deckung des täglichen und periodischen Bedarfs in zu Fuß erreichbarer Entfernung erhöht den Anteil nicht-motorisiert zurückgelegter Wege, vermeidet Pkw-Verkehr, verkürzt die zurückgelegten Distanzen und erhöht die Zufriedenheit der Bevölkerung im Quartier erheblich. Dies gilt auch für Personen mit uneingeschränktem Zugang zum Pkw. Der Einfluss der Siedlungsstruktur auf die Verkehrsmittelwahl, die zurückgelegten Wegelängen und den Verkehrsaufwand ist dominant.