Detailergebnis zu DOK-Nr. 64738
Sicherung von Mooren durch Schutzgebiete am Beispiel von Natura 2000 und Großschutzgebieten
Autoren |
A. Ssymank V. Scherfose |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Natur und Landschaft 87 (2012) Nr. 2, S. 62-69, 3 B, 5 T, zahlr. Q
Über den Anhang I der FFH-Richtlinie sind sieben Moor-Lebensraumtypen geschützt; nicht geschützt sind hingegen bodensaure Niedermoore, Feuchtgrünland, Großseggenrieder, Röhrichte sowie Bruchwälder auf Moorstandorten. Zwar sind von den sieben Moor-Lebensraumtypen im Schnitt rund 70-75 % des bundesdeutschen Bestands in FFH-Gebieten geschützt (ungefähr 95 000 ha), jedoch umfasst dies nur einen Anteil von knapp 7 % der gesamten Moorbodenfläche Deutschlands. Zudem wurde der Erhaltungszustand der Moore in den FFH-Gebieten als eher kritisch bis schlecht eingestuft. In den Großschutzgebieten weisen besonders die Nationalparks Müritz, Vorpommersche Boddenlandschaft und Bayerischer Wald, die Biosphärenreservate Spreewald und Schorfheide-Chorin sowie diverse Naturparks hohe Mooranteile auf. In vielen dieser Moore - gerade in den Biosphärenreservaten und Naturparks - fehlt es allerdings an einer konsequenten Umsetzung notwendiger Renaturierungen. Nicht nur aus Biodiversitäts-, sondern auch aus Klimaschutzgründen besteht hier ein dringender Handlungsbedarf.