Detailergebnis zu DOK-Nr. 64823
Naturalistic Observation: Neue Methode unterwegs
Autoren |
M. Winkelbauer M. Baumann N. Baldanzini |
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Sachgebiete |
0.8 Forschung und Entwicklung 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 58 (2012) Nr. 2, S. 73-78, 1 B, 19 Q
Naturalistische Fahrverhaltensbeobachtung ist eine sehr junge Methode im Bereich der Verkehrssicherheitsforschung. Sie ist dadurch charakterisiert, dass Verkehrsteilnehmer in ihrem natürlichen Umfeld möglichst unauffällig beobachtet werden, damit ihr "normales" Verhalten untersucht werden kann. Es kann ortsfest oder fahrzeuggebunden beobachtet werden, üblicherweise durch Verwendung von Videokameras. In den Fahrzeugen werden in der Regel ein bis vier Videokameras und zahlreiche Sensoren, wie etwa Beschleunigungsgeber, GPS und Abstandsmessgeräte installiert. Da Gefahrensituationen eher selten sind, werden für tragfähige Schlussfolgerungen lange Beobachtungszeiträume (0,5 bis 1 Jahr pro Versuchsperson) und eine große Anzahl von Versuchspersonen (für eine Vollstudie jedenfalls mehr als 1 000) benötigt. Datenerfassung, Übertragung, Speicherung und Auswertung stellen bei diesem Umfang eine ernste Herausforderung dar. Von Naturalistic Observation werden massive Zugewinne im Wissen über Verhalten von Verkehrsteilnehmern erwartet die längerfristig in wesentlich effizienteren Verkehrssicherheitsmaßnahmen als bisher resultieren sollen. Der Artikel berichtet über den aktuellen Stand der Forschung mit naturalistischen Methoden.