Detailergebnis zu DOK-Nr. 64920
Vilmer Thesen zu Lebensstilen und Naturschutz
Autoren |
R. Piechocki L. Voget-Kleschin T. Potthast |
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Sachgebiete |
0.3 Tagungen, Ausstellungen 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Natur und Landschaft 87 (2012) Nr. 5, S. 224-228
Ohne Lebensstilveränderungen (Suffizienz) kann der ökologische Umbau der Gesellschaft nicht gelingen. Effizienz allein wird auch in Zukunft nicht ausreichen, um den Naturverbrauch und die Naturzerstörung aufzuhalten. Moralische Forderungen und Bewusstseinsappelle sind jedoch unzureichend. Dies ist die Lehre aus den 1970er- bis 1990er Jahren. Stattdessen muss es bei der Suche nach Änderungen von Lebensstilen auch um gesellschaftliche, politische und ökonomische Leitplanken und Lenkungsinstrumente gehen. Nachhaltige Lebensstile entstehen durch individuelles Handeln, veränderte Anerkennungsverhältnisse und unterstützende Rahmenbedingungen. Für Naturschützerinnen und Naturschützer sind insbesondere folgende Fragen von Belang: Welche Auswirkungen haben Lebensstile auf Naturerhaltung oder -zerstörung?; Welche Lebensstile haben Menschen, denen Natur wichtig ist, welche können oder sollen sie anstreben?; Welchen Stellenwert hat Natur und Naturerleben im Konzept eines guten Lebens? Mit den Vilmer Thesen zu Naturschutz und Lebensstilen soll diese Diskussion vorangebracht werden. Die Thesen sind das Ergebnis der 11. Vilmer Sommerakademie "Das Gute Leben mit der Natur - Lebensstile und Naturschutz", die vom 17. bis zum 21. Juli 2011 an der Internationalen Naturschutzakademie auf der Insel Vilm stattfand. Die Sommerakademie ist ein jährliches Forum, das Personen aus Naturschutzbehörden und Naturschutzverbänden, Umweltpolitik, Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie weitere Interessierte zusammenbringt, um grundlegende Themen des Naturschutzes inter- und transdisziplinär zu reflektieren.