Detailergebnis zu DOK-Nr. 64950
Naturschutzfunktionen und -potenziale von außerörtlichen Straßenbegleitflächen, dargestellt am Beispiel des BayernNetz-Natur-Projekts "Biotopverbund Wertachauen" im Landkreis Augsburg
Autoren |
B. Richert A. Friedmann |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Natur und Landschaft 87 (2012) Nr. 5, S. 215-223, 7 B, 16 Q
Die Straßenbegleitflächen der Gemeinde-, Kreis- und Staatsstraßen zwischen Bobingen und Hiltenfingen im Landkreis Augsburg wurden hinsichtlich ihrer Naturschutzfunktionen und -potenziale untersucht. Die Funktionsermittlung erfolgte auf der Grundlage der Ermittlung und Bewertung der Artendiversität, der Anzahl seltener sowie geschützter Pflanzenarten und -gesellschaften, der Anzahl seltener und geschützter Tagfalterarten sowie der Eignung der Straßenbegleitflächen als Biotopverbundstrukturen. Dabei lag der Untersuchungsschwerpunkt auf der Vernetzung der im Auwald an der Wertach noch existierenden Heidebiotope. Diese Erhebungen ergaben, dass die Straßenbegleitflächen im Untersuchungsraum etwa ein Drittel der Gebietsflora beherbergen. Obwohl einige Arten der Heiden und Magerrasen auf den Straßenbegleitflächen wachsen, konnte keine Phytozönose ermittelt werden, die in ihrer Artenzusammensetzung und Artenvielfalt denen der Heiden und Magerrasen an der Wertach entspricht. Einige Heidearten nutzen die Straßenbegleitflächen aber als Korridore und Refugialbiotope. Gleiches gilt für die ermittelten 16 Tagfalterarten, von denen die Hälfte gesetzlich geschützt ist. Seltene und geschützte Pflanzenarten kamen vereinzelt vor - allerdings bis auf wenige Ausnahmen nur in geringen Populationsgrößen.