Detailergebnis zu DOK-Nr. 65085
Fußgängerunterschiede beim Entwurf von Verkehrsanlagen: Entwicklung eines Fußgängeräquivalenzfaktors (Orig. engl.: Pedestrian diversity in design of facilities: Development of standard pedestrian equivalent (SPE) factors)
Autoren |
L. Ferreira R.J. Galiza |
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Sachgebiete |
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Road & Transport Research 21 (2012) Nr. 1, S. 53-63, 9 B, 3 T, zahlr. Q
Fußgängerverkehrsflüsse bestehen nicht immer aus Individuen mit gleichen Charakteristiken. Unterschiede bei den Fußgängergeschwindigkeiten als ein Ergebnis der Alterung der Bevölkerung werden in den entwickelten Ländern wie Australien immer deutlicher. Im Kfz-Verkehr werden Unterschiede mit einem Pkw-Äquivalenzfaktor (oder der Anpassung der Pkw-Einheit wie in Deutschland) berücksichtigt, für Fußgänger gibt es aber kein solches Konzept (mit den deutschen RiLSA, Ausgabe 2010 können neben einem mittleren Wert von 1,2 m/s unterschiedliche Räumgeschwindigkeiten von 1,0 bis 1,5 m/s ausgewählt werden). Der Artikel beschreibt die Entwicklung eines Fußgängeräquivalenzfaktors SPE (standard pedestrian equivalent), abgeleitet aus einer Mikrosimulation für Fußgängerströme mit und ohne ältere Personen. Verteilungen von Fußgängergeschwindigkeiten älterer Personen in Brisbane (Nordostaustralien, 2 Mio. Einwohner) wurden als Input verwendet. Als Ergebnis lässt sich feststellen, dass der Level of Service (LoS) für Fußgängeranlagen sich deutlich verändert hat. SPE-Werte für engere Gehwege sind wegen der häufigeren Blockierung und weniger Überholungen höher. Das beschriebene Konzept mit Fußgängeräquivalenzfaktoren ist für den Entwurf und die Analyse von Fußgängeranlagen im Hinblick auf den demografischen Wandel geeignet.