Detailergebnis zu DOK-Nr. 65138
Niedrigtemperaturasphalte mit chemischen Zusatzstoffen (Orig. engl.: Warm mix asphalts (WMAs) with chemical additives)
Autoren |
J.A. González Léon S. Ligier L. Grampré |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt 9.4 Chemische Stoffe, Kunststoffe (Haftmittel, Zusatzmittel) |
European roads review (2011) Nr. 18, S. 14-20, 3 B, 3 T, 8 Q
Niedrigtemperaturasphalte (WMA) werden bei geringeren Temperaturen hergestellt und verdichtet als Heißmischasphalte (hot mix asphalt - HMA). Mehrere Techniken zur Herstellung eines WMA sind möglich. So entsteht Schaumbitumen durch Zugabe von Wasser oder es werden Feststoffe wie Wachs beigemischt, welche die Viskosität absenken. Dagegen benötigen flüssige chemische Stoffe keine Wasserzugabe und senken nicht die Viskosität herab. Es wird der chemische Zusatzstoff Cecabase RT untersucht, welcher in flüssigem Zustand mit 0,2 bis 0,5 M.-% dem Bitumen beigegeben wird. Hiermit kann eine Temperaturabsenkung von 40 °C erreicht werden. Das Additiv wirkt an der Zwischenphase des Mineralstoffs und des Bitumens, es wirkt wie ein Oberflächenbehandlungsmittel und verändert nicht die rheologischen Eigenschaften. Beim dynamischen Scher-Rheometer ist keine Änderung der Viskosität durch die Zugabe des Zusatzmittels erkennbar. Ebenso ergeben sich bei der Nadelpenetration und dem Ring-Kugel-Versuch ähnliche Werte für verschiedene Bitumensorten ohne und mit Zusatzstoff. Nach einer Methode des Baustofflabors Hamburg wird das Drehmoment in einer frischen Asphaltmischung gemessen. Die Mischungen mit Zusatzstoff haben ein geringeres Drehmoment. Anhand des Spurrinnenbildungstests tritt keine Verschlechterung der Asphalteigenschaften ein. Mehrere Feldversuche aus Frankreich werden vorgestellt. Die Vorteile von WMA wie Energieeinsparung, höhere Produktionsrate an der Mischanlage, Verringerung der Emissionswerte, Verlängerung der Auskühlzeiten und Ermöglichung des Asphaltierens in Kühlwetterperioden werden erläutert.