Detailergebnis zu DOK-Nr. 65183
Der rasende Mensch
Autoren |
H.H. Topp |
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Sachgebiete |
0.3 Tagungen, Ausstellungen 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Straßenverkehrstechnik 56 (2012) Nr. 7, S. 437-439, 4 B, 13 Q
Der rasende Mensch - das ist er, verkörpert durch Sebastian Vettel und die Formel 1. Dieser Renn-Zirkus hat eine beachtliche Fangemeinde. So verfolgten allein in Deutschland knapp sechs Millionen Fernseher Vettels Zieldurchfahrt zur Weltmeisterschaft beim Grand Prix in Japan. Geschwindigkeit hat für viele Menschen offensichtlich etwas Faszinierendes, für manche auch einen Kick. Bei illegalen Rennen hört der Spaß dann spätestens auf. Um immer schneller und immer weiter geht es nicht nur im Sport, sondern auch in unserem Alltag. Schnelle Raumüberwindung war immer Traum, Fantasie und Antrieb. Das gilt für Sagen und Märchen, in denen es Sieben-Meilen-Stiefel und Fliegende Teppiche gibt. Es gilt auch für die technischen Visionen von Leonardo da Vinci. Und Jules Verne begeisterte mit "20 000 Meilen unter dem Meer" oder "In achtzig Tagen um die Welt". Man kann die gesellschaftliche Bedeutung von Geschwindigkeit auch evolutionär ableiten. Schnelligkeit war in der Entwicklung der Menschheit überlebenswichtig, und Mobilität kann man getrost als Teil der Evolution bezeichnen. Für Virilio (1993) sind Mobilität und Geschwindigkeit zentrale Erklärungsgrößen der Menschheitsgeschichte und Determinanten unseres Daseins. Das erklärt vielleicht den emotionalen Wert von Schnelligkeit, Tempo und Geschwindigkeit.