Detailergebnis zu DOK-Nr. 65275
Carsharing als alternative Nutzungsform für Elektromobilität
Autoren |
H. Baum B. Heinicke C. Mennecke |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Zeitschrift für Verkehrswissenschaft 83 (2012) Nr. 2, S. 63-109, 8 B, 14 T, zahlr. Q
In der betriebswirtschaftlichen Analyse wurde gezeigt, dass trotz hoher Auslastungseffizienz ein wirtschaftlicher Betrieb der Elektrofahrzeuge im Carsharing kurzfristig nur bedingt möglich ist. Mittelfristig steigt jedoch die Rentabilität. Abhängig von Subvention und potenzieller Entwicklung von Benzin- und Batteriepreis lohnt sich der Betrieb einiger Fahrzeugmodelle schon ab dem Jahr 2015. Unter günstigen Rahmenbedingungen im Best-Case-Szenario zeigt sich sogar eine deutliche Rentabilität der Fahrzeuge im Jahr 2020. Aus der gesamtwirtschaftlichen Analyse wurde deutlich, dass die hohen Kosten für Batterie und Infrastruktur sowohl im Best Case, als auch im Basisszenario durch den zu erwartenden Nutzen ab dem Jahr 2020 gedeckt werden können. Dagegen ist die Integration im Jahr 2010 und 2015 nur in wenigen Szenarien volkswirtschaftlich sinnvoll. Zudem wurde gezeigt, dass eine fixe Anschaffungsprämie nur bedingt als wirkungsvolle Subvention für Elektrofahrzeuge im Carsharing dient. Zusammenfassend hat die Integration von Elektrofahrzeugen in bestehende Carsharing-Organisationen dennoch eine Reihe von Vorteilen. Die Sichtbarkeit der Fahrzeuge im Stadtraum und die Testmöglichkeit der Fahrzeuge im Alltag erzeugen einen positiven Marketingeffekt. Die lokale Emissionsfreiheit sowie die Verdrängung von Privatfahrzeugen führen zu einer Verbesserung der Lebensqualität, gerade in urbanen Ballungszentren. Zudem haben gerade in städtischen Regionen Nutzer durch das E-Carsharing die Möglichkeit, die Flexibilität des eigenen Autos mit der guten ökologischen Bilanz des öffentlichen Verkehrs bei geringen Kosten zu verbinden.