Detailergebnis zu DOK-Nr. 65650
Strategien für einen optimierten Winterdienst in Österreich
Autoren |
R. Blab M. Hoffmann P. Nutz |
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Sachgebiete |
16.4 Winterdienst |
Straße und Autobahn 63 (2012) Nr. 11, S. 782-788, 8 B, 5 Q
Dem Winterdienst kommt in Österreich aufgrund des hohen erforderlichen Ressourceneinsatzes mit circa 20 % der Betriebskosten auf Autobahnen und Schnellstraßen beziehungsweise 25 bis 30 % auf Landesstraßen eine besondere Bedeutung zu. Die Effizienz des Winterdienstes bestimmt maßgeblich die Verfügbarkeit des Straßennetzes beziehungsweise die Erreichbarkeit des Lebens- und Wirtschaftsraumes und wird daher von den Straßennutzern entsprechend stark wahrgenommen. Daher wurde von den Bundesländern, der ASFINAG und dem BMVIT (Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Wien) ein Forschungsprojekt initiiert, in dem die Frage nach Streumenge, Streuzeitpunkt und Streumittel für einen optimierten Winterdienst untersucht werden sollte. Basierend auf einem gesamtheitlichen Ansatz wurde dazu ein Modell am Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien entwickelt, mit dem die erforderliche Streumenge und der Streuzeitpunkt in Abhängigkeit von Niederschlag, Verkehr und Fahrbahntemperatur ermittelt werden kann. Zusätzlich lässt sich mit diesem Streumodell auch die Entwicklung der aktuellen Fahrbahngriffigkeit abschätze! Die Umsetzung des Modells in die Praxis in Österreich erfolgt seit 2011/2012 in Form von Schulungen und einem kompakten Streuleitfaden. Im nächsten Schritt ist eine Weiterentwicklung in Richtung eines dynamischen Winterdienstmodells auf Basis von Nowcasts und Echtzeitmessungen vorgesehen