Detailergebnis zu DOK-Nr. 65843
Wenn dieselben nicht dieselben sind: was misst eigentlich ein Panel?
Autoren |
W. Brög |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
mobilogisch! 33 (2012) Nr. 4, S. 19-22, 3 T, 3 Q
Die Annahme, dass Panel-Erhebungen mehrfach dieselben Personen befragen, ist umgangssprachlich richtig, aber in der wissenschaftlichen Umsetzung problematisch. Tatsächlich verändern sich Grundgesamtheiten eines Panels oft schon nach kurzer Zeit aufgrund externer Einflüsse so stark, dass die gemessenen Ergebnisse in erheblichem Maße beeinflusst werden. Erhebungen wie das deutsche Mobilitätspanel (MOP) haben den Anspruch, dass sie das Mobilitätsverhalten mehrfach von denselben Personen ermitteln. In der Mobilitätsforschung gibt es traditionell viele Erhebungen, bei denen das Mobilitätsverhalten der Menschen erfasst werden soll. Dabei werden zum Glück die in der Marktforschung üblichen Verfahren ("wie oft nutzen Sie im Durchschnitt öffentliche Verkehrsmittel" oder "an wie vielen Tagen der Woche fahren Sie Fahrrad") eher seltener eingesetzt. Stattdessen wird das Verhalten in der Regel in tagebuchähnlichen Verfahren ermittelt, meist zu einem bestimmten Stichtag, manchmal auch über längere Zeiträume. Will man Veränderungen im Mobilitätsgeschehen messen, werden meist Querschnittserhebungen zu mehreren Zeitpunkten (mit jeweils repräsentativen Stichproben) durchgeführt. Gelegentlich (und je nach Aufgabenstellung) werden in solchen Fällen aber auch Panel-Erhebungen ins Spiel gebracht. Bei einer Panel-Erhebung werden dieselben Haushalte/Personen wiederholt befragt.