Detailergebnis zu DOK-Nr. 66028
Wie viel und welchen ÖPNV braucht die moderne Stadt?
Autoren |
H. Knoflacher |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nachhaltige Mobilität: vom Mobilitätsmanagement bis zur Elektromobilität. Köln: ksv-Verlag, 2011 (Verkehrspraxis) S. 29-42, 8 B, 13 Q
Stadt und Verkehrssystem bedingen einander. Über 7 000 Jahre lang bestimmte der Fußgehende die Entwicklung der Stadt und die Eigenschaften des Verkehrssystems in dieser. Städte als offene lebendige Systeme sind aber seit jeher auf den Durchfluss von Energie und Ressourcen angewiesen, der mit natürlichen oder künstlichen Transportsystemen erfolgt. Zu ersteren gehören Luft und natürliche Wasserläufe, zu den zweiten Kanäle für Wasser und Abwasser, der Güter- und auch der Personenbeförderung sowie Landverkehrsmittel. Auch die historische Stadt brauchte den öffentlichen Verkehr für ihre Außenbeziehungen, aber bis zu einer bestimmten Größe keinen internen öffentlichen Verkehr. Unter günstigen topografischen, klimatischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten konnten Städte mit dem Verkehrsmittel "Fuß" eine Größe von 800 000 bis zu einer Million Einwohner erreichen. Darüber hinaus war ein Wachstum nicht mehr möglich. Mit dem Fahrrad ist aufgrund der inneren Gesetzmäßigkeiten von verfügbarer Reisezeit und Energie für Mobilität bei ebenem Gelände eine Erweiterung auf acht bis zehn Millionen Einwohner möglich wie es in China der Fall war, vorausgesetzt, dass in beiden Fällen der Güterverkehr von und nach außen über Kanäle beziehungsweise ab dem 19. Jahrhundert durch Eisenbahnen möglich war. Kutschen und Fahrradrikschas waren Formen des öffentlichen Verkehrs, die in manchen Gebieten bis heute noch anzutreffen sind. Kanäle als öffentliche Transportsysteme für Wasser und Abwasser bestimmen seit Jahrhunderten die Entwicklung zum Teil auch der historischen Städte.