Detailergebnis zu DOK-Nr. 66382
Performance Asphalt - Heute und Morgen
Autoren |
H. Els |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Deutscher Straßen- und Verkehrskongress Leipzig 2012. Köln: FGSV Verlag, 2013, CD-ROM (Hrsg.: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen) (FGSV 001/24) S. 300-305, 6 B
Unter Performance versteht man das Gebrauchsverhalten von Asphalt, das anhand bestimmter Eigenschaften beschrieben wird, in der Regel sind dies Steifigkeit, Verformungswiderstand, Ermüdungswiderstand, Widerstand gegen Kälterissbildung und Dauerhaftigkeit. Bei dieser Herangehensweise bleiben Anforderungen an Baustoffe und Baustoffgemische im Bauvertrag "außen vor" und alleine der Verantwortlichkeit des Asphaltherstellers überlassen. Dieses ist nicht zu verwechseln mit den funktionalen Anforderungen an eine Straße, wie sie in den Funktionsbauverträgen niedergelegt werden. Gemessen werden Performance-Eigenschaften nur mit Prüfverfahren, die die (Spannungs-) Verhältnisse aus der Straße physikalisch nachbilden und deren Ergebnisse als Eingangsgrößen für Stoffmodelle (Dimensionierungsmodelle) geeignet sind. Die früher als "performance-bezogen" bezeichneten Prüfverfahren, wie zum Beispiel der Spurbildungsversuch, sollten zukünftig nicht mehr mit dem Begriff Performance in Verbindung gebracht werden. Auch in der Revision der Europäischen Normenserie EN 13108 ist dieser Wechsel vollzogen worden. Gleichzeitig ist der Widerstand gegen Kälterissbildung als Performance-Eigenschaft aufgenommen worden und auch SMA kann künftig mit Performance-Kriterien beschrieben werden. Der sogenannte "normal approach" erlaubt dabei Performance, fordert sie aber nicht. Damit ist die noch vor einigen Jahren befürchtete europäische Verpflichtung "auf Performance umzustellen" vorerst aufgehalten - aber nicht unbedingt vom Tisch. Aber auch in Deutschland gibt es neue Entwicklungen: seit dem Erscheinen und der Bekanntgabe der RDO Asphalt (Richtlinien für die rechnerische Dimensionierung des Oberbaus von Verkehrsflächen mit Asphaltdeckschicht) werden Performance-Eigenschaften wie Steifigkeit und Ermüdung auch in Deutschland praktisch angewendet. Mit der bevorstehenden Einführung der "Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen" (RStO 12) gilt dann die Forderung, dass bei einer dimensionierungsrelevanten Beanspruchung größer 100 Mio. der Aufbau mithilfe der RDO dimensioniert werden sollte. Während die europäische Normung das Asphaltmischgut beim Verlassen des Asphaltmischwerks betrachtet, bezieht sich die RDO Asphalt auf die fertige Schicht. Spätestens dann kommt ein Bauvertrag ins Spiel, bei dem es viel zu bedenken gibt. Der Beitrag erläutert die Problematiken, die Denkmodelle und wagt einen Blick in die Zukunft.