Detailergebnis zu DOK-Nr. 66439
Möglichkeiten und Grenzen von elektronischen Busspuren (Forschungsauftrag SVI 2007/022)
Autoren |
T. Koy M. Mohr F. Harder |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 5.12 Straßenquerschnitte 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2012, 100 S., zahlr. B, 8 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1388)
Infrastrukturausbauten für den Motorisierten Individualverkehr (MIV) wie für den Öffentlichen Verkehr (ÖV) scheitern immer öfter an den hohen Kosten und den nicht verfügbaren Flächen. Die optimale Abwicklung des Verkehrs auf der vorhandenen Infrastruktur mithilfe von Verkehrsmanagementkonzepten wird deshalb wichtiger. Elektronische Busspuren (Bussonderfahrstreifen) bieten hierzu eine Möglichkeit, indem die Auslastung der bestehenden Infrastruktur gesteigert werden kann. Anders formuliert können elektronische Busspuren der deutlichen Reduktion der Fahrzeitverluste im ÖV zuträglich sein, ohne dass große Investitionen notwendig werden und ohne dass es zu wesentlichen Fahrzeitverlusten im MIV kommt. Die Untersuchungen (Literaturrecherche und Mikrosimulation) und die daraus abgeleiteten Empfehlungen dienen dazu, den Einsatz elektronischer Busspuren auf sinnvolle Bereiche einzugrenzen und gleichzeitig abzuklären, unter welchen Voraussetzungen eine verbreitete Anwendung dieser relativ neuen Maßnahme förderungswürdig ist. Als Ergebnis der Recherchearbeiten lässt sich mithilfe der gewonnenen Erkenntnisse eine Typologisierung der möglichen Ausprägungen von elektronischen Busspuren durchführen: Ein Richtungswechselbetrieb liegt demnach dann vor, wenn der Straßenraum für eine Busspur in Seitenlage je Fahrtrichtung nicht zur Verfügung steht, jedoch für einen Bussonderfahrstreifen ausreicht. Dabei teilen sich Busse beider Fahrtrichtungen die gemeinsame Spur. So nutzen beispielsweise morgens stadteinwärts fahrende Busse die Sonderspur und abends stadtauswärts fahrende Busse. Busse in die entgegengesetzte Richtung nutzen währenddessen die für den normalen Verkehr vorhandenen Fahrstreifen. Ein Withflow-Betrieb zeichnet sich hingegen durch die Freigabe eines Fahrstreifens für Busse auf Straßen mit zwei Fahrstreifen je Richtung aus. Bei einem Contraflow-Betrieb wird der Gegenverkehr mittels Signalisierung gestoppt, damit ein Bus eine gestaute Reihe von Fahrzeugen überholen kann.