Detailergebnis zu DOK-Nr. 66657
Natürliche Verkehrsberuhigung in der niederländischen Provinz Limburg: Pilotstudie zu zwei umgestalteten Straßen (Orig. niederl.: Natuurlijk sturen in Limburg: een kijkgedrag- en snelneidsonderzoek en een verkeerskundige analyse van twee aangepaste wegen)
Autoren |
L.T. Aarts W.P. Vlakveld M.J. Boele |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung |
Leidschendam (NL): Stichting Wetenschappelijk Onderzoek Verkeersveiligheid (SWOV), 2013, 85 S., zahlr. B, T, Q (SWOV-rapport; R-2013-2)
In den Niederlanden wurde eine Pilotstudie durchgeführt, um stärker "natürliche" Maßnahmen und gebietstypische Merkmale zur Geschwindigkeitsreduzierung zu nutzen. Hierzu wurden in der Provinz Limburg auf zwei Straßenabschnitten (innerörtlich/außerörtlich, V(Index zul) = 80 beziehungsweise 50/60 km/h) folgende Maßnahmen eingesetzt: Hecken parallel/diagonal am Fahrbahnrand und in Einmündungsbereichen, Bäume an Knotenpunkten, rote Schutzstreifen, Ziegelstreifen quer zur Fahrbahn. Das Ergebnis: Keine der Maßnahmen beeinflusst die Geschwindigkeitswahl. Hecken und Bäume werden als Teil der Landschaft und nicht als Teil der Straßeninfrastruktur wahrgenommen. Es gibt jedoch Nebeneffekte: Rote Schutzstreifen lassen die Fahrbahn schmaler erscheinen und lassen Autofahrer verstärkt mit Radfahrern rechnen. Ziegelstreifen führen in Abhängigkeit von den übrigen Straßenelementen zu einer erhöhten Aufmerksamkeit. Allgemein ist festzuhalten, dass "natürliche" Maßnahmen weniger Aufmerksamkeit erzeugen als Zeichen, die die Aufmerksamkeit auf ein spezifisches Verkehrsproblem richten. Frühere Forschungen haben allerdings gezeigt, dass natürliche Maßnahmen flankierend zur Akzeptanz von Geschwindigkeitsbegrenzungen beitragen können. Es wird bei Einsatz dieser Elemente empfohlen, zunächst eine Verkehrsanalyse durchzuführen.