Detailergebnis zu DOK-Nr. 66880
Gewalt gegen Taxifahrer - Prävalenz, Risiko und Prävention
Autoren |
A. Stadler C. Backhaus |
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Sachgebiete |
6.0 Allgemeines |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 59 (2013) Nr. 3, S. 141-148, 5 B, 6 T, zahlr. Q
Obwohl Taxifahrer sich an ihrem Arbeitsplatz vielfach mit Gewalt auseinandersetzen müssen, fehlt bislang eine ausreichende empirische Analyse zu Gewalterfahrungen von Taxifahrern in Deutschland. Die Studie liefert hierzu eine erste quantitative Beschreibung. In einer Befragung von 741 Taxifahrern aus Deutschland werden Zusammenhänge zwischen individuellen Eigenschaften der Taxifahrer und der Prävalenz von verbalen beziehungsweise körperlichen Angriffen erfasst. Weiterhin werden Unterschiede der Auswirkungen von Gewalt auf die Opfer und Wahrscheinlichkeitsfaktoren für das Auftreten von körperlichen Übergriffen ermittelt. Die Ergebnisse zeigen, dass 57,2 Prozent der Taxifahrer bereits einen verbalen Übergriff und 29,1 Prozent einen körperlichen Übergriff in ihrer Berufslaufbahn erlebt haben. Typischerweise werden männliche, selbstständige Taxifahrer nachts in ihrem Taxi überfallen. Dabei sind die Täter meist junge, angetrunkene Männer. Insgesamt musste sich ein Drittel der Überfallenen in ärztliche Behandlung begeben. Die Ergebnisse belegen eindringlich die Notwendigkeit, systematische Präventionsmaßnahmen zur Verringerung der Gewalt gegen Taxifahrer einzuführen.