Detailergebnis zu DOK-Nr. 66999
Granulometrische Eigenschaften von feinen Gesteinskörnungen
Autoren |
T. Wörner E. Westiner S. Neidinger |
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Sachgebiete |
9.5 Naturstein, Kies, Sand |
Bremen: Fachverlag NW im Carl Schünemann Verlag, 2013, 55 S., 23 B, 6 T, zahlr. Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBS, Bonn) H. 1100). - ISBN 978-3-95606-037-3
Es gibt derzeit keine allgemeinverbindlichen Festlegungen zur Beschreibung von Kornform und Oberflächenbeschaffenheit von feinen Gesteinskörnungen, insbesondere für den Kornbereich von 2 bis 4 mm. Die derzeit in einigen Anwendungsbereichen praktizierte Vorgehensweise, den Fließkoeffizienten zur Beurteilung der granulometrischen Eigenschaften heranzuziehen beziehungsweise die Ergebnisse der Kornklasse 4/5 mm im Hinblick auf die Kornform oder die "Bruchflächigkeit" auf feine Gesteinskörnungen zu übertragen, sind als kritisch anzusehen. Insgesamt wurde deutlich, dass eine beschreibende Prüfung der granulometrischen Eigenschaften durch den Fließkoeffizienten nicht zwingend notwendig ist und dass eine Charakterisierung einer feinen Gesteinskörnung durch die alten Begriffe "Brechsand" und "Natursand" eine gleichwertige Alternative darstellt. Bezüglich der Übertragbarkeit der Ergebnisse der Kornformbestimmung und der "Bruchflächigkeitsbestimmung" der Kornklasse 4/5 mm auf die gesamte feine Gesteinskörnung konnte nachgewiesen werden, dass diese Kornklasse nicht repräsentativ für die feine Gesteinskörnung ist und dass folglich eine Aufweitung der Prüfung in den Bereich der feinen Gesteinskörnungen anzustreben ist. Im Hinblick auf die Kornform wird empfohlen die bestehende Regelungslücke (2 bis 4 mm) durch die Plattigkeitskennzahl nach einer neu erstellten Arbeitsanleitung zu schließen. Von der Idee, auch die Prüfsystematik für das Prüfmerkmal "Bruchflächigkeit" auf den Kornbereich 2 bis 4 mm auszuweiten, sollte hingegen aufgrund der eingeschränkten Aussagekraft und der fehlerbehafteten Durchführung in diesem Kornbereich abgesehen werden. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass alternativ zu den konventionellen Messmethoden die Charakterisierung der Kornform und der Oberflächenrauheit von feinen Gesteinskörnungen mit photooptischen Messsystemen möglich ist. Der fotooptische Ansatz ist vielversprechend und sollte weiterverfolgt werden.