Detailergebnis zu DOK-Nr. 67028
Dartford Crossing: Hochdruck-Wassernebeltechnik setzt neue Maßstäbe in der Tunnelsicherheit
Autoren |
A. Feltmann D. Laibach |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Tunnel 32 (2013) Nr. 7, S. 38-46, 8 B, 3 Q
Die Dartford-Kreuzung im Zuge der Londoner Ring-Autobahn M 25 zählt mit täglich 150 000 Fahrzeugen zu den am stärksten frequentierten Verkehrspunkten Englands. Sie besteht aus zwei Tunneln und einer Schrägseilbrücke an der Themse östlich von London und verbindet Grays in Essex auf der Nordseite mit Dartford in Kent auf der Südseite. Mit der Ertüchtigung der älteren der beiden Tunnelröhren im Jahr 2010 wurden auch die Brandschutzeinrichtungen verbessert. Die Baumaßnahmen mussten zur Erhaltung der britischen Verkehrsinfrastruktur und zur Vermeidung von volkswirtschaftlichen Nachteilen weitgehend unter Verkehr durchgeführt werden. Die Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, eine wasserbasierte Brandbekämpfungsanlage (BBA) mit der Brandlast von 100 MW auf der Grundlage des Sicherheitsintegritätslevels (SIL nach EN 61508) zu installieren. Die Hochdruck-Wassernebeltechnik erfüllt diese Anforderungen. Bei einem Brand von 100 MW reduziert die BBA die Rauchgasentwicklung so stark, dass die Ventilatoren auf eine Brandleistung von 30 MW ausgelegt werden können. Der Düsentyp, die horizontalen und vertikalen Abstände zwischen den Düsen und zur Brandlast, der Sprühwinkel und der Mindestdruck an der Düse wurden für das Hochdruck-Wassernebelsystem festgelegt. Verschiedene Brandtests der BBA fanden im Versuchstunnel "San Pedro de Anes" in Spanien statt und belegten die Effektivität der BBA. Durch die Kühlung und Abschirmung des Wassernebels konnte die Brandtemperatur auch in unmittelbarer Nähe der Brandursache auf dem eingegrenzten Niveau gehalten werden, sodass die Tunnelstruktur erhalten blieb.