Detailergebnis zu DOK-Nr. 67035
Förderung der Nahmobilität als neuer Schwerpunkt kommunaler Verkehrspolitik - das Beispiel Berlin
Autoren |
B. Horn |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Straßenverkehrstechnik 57 (2013) Nr. 12, S. 765-771, 10 Q
Städtische Mobilität ist im Wandel begriffen - schon seit mehreren Jahren zeichnen sich vor allem in den größeren Städten Trends im Mobilitätsverhalten der Bevölkerung ab, die die Verkehrsplanung vor neue Herausforderungen stellen. Die Nutzung des eigenen Autos verliert an Stellenwert, Radfahren und Zu-Fuß-Gehen gewinnen an Beliebtheit. Gleichzeitig tragen weitere Entwicklungen zu einer steigenden Bedeutung der oft unter dem Begriff "Nahmobilität" subsumierten Verkehrsarten des nichtmotorisierten Verkehrs bei: der demografische Wandel, Wanderungstrends vom Land zurück in die Stadt, das stadtentwicklungspolitische Ziel einer kompakten Stadt und nicht zuletzt auch energie- und umweltpolitische Erfordernisse. Die Zahlen sprechen für sich: in Berlin werden in manchen Innenstadtbezirken bereits weit mehr als die Hälfte aller Wege zu Fuß oder per Fahrrad zurückgelegt, auch für die Gesamtstadt sind es bereits über 40 %, Tendenz steigend. So sehr diese Entwicklung den verkehrs- und stadtpolitischen Zielen entsprechen mag, sie bringt vielerorts auch problematische Entwicklungen mit sich, insbesondere im Bereich der Verkehrssicherheit. Hier besteht besonderer Handlungsbedarf. Der Beitrag stellt am Beispiel Berlins dar, wie auf den unterschiedlichen Ebenen kommunaler Verkehrspolitik Nahmobilität Gegenstand planerischen Handelns sein kann, von der Verkehrsentwicklungsplanung bis zur konkreten Maßnahme. Dies beschränkt sich nicht nur auf die Verkehrsinfrastruktur, sondern bezieht auch Aspekte wie Kommunikation und Information mit ein. Dargestellt werden unter anderem die vor zwei Jahren erarbeitete separate Fußverkehrsstrategie für Berlin und die im März 2013 vom Senat beschlossene neue Berliner Radverkehrsstrategie.