Detailergebnis zu DOK-Nr. 67094
Die FDVK in der europäischen Praxis und Normung
Autoren |
H.-J. Kloubert |
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Sachgebiete |
7.0 Allgemeines, Klassifikation 7.2 Erdarbeiten, Felsarbeiten, Verdichtung |
Erd- und Grundbautagung 2013: Vorträge der Tagung der Arbeitsgruppe "Erd- und Grundbau", 5./6. März 2013, Bamberg. Köln: FGSV Verlag, 2013, CD-ROM (Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Erd- und Grundbau" (FGSV, Köln) H. 12) (FGSV C 12) S. 61-71, 12 B, 10 Q
Vor 35 Jahren wurden in Deutschland und Schweden von den Firmen BOMAG und Dynapac die ersten walzenintegrierten Messgeräte entwickelt und auf dynamisch arbeitenden Erdbauwalzen mit dem Ziel eingesetzt, den Maschineneinsatz zu optimieren und den Verdichtungszustand qualitativ zu beurteilen. Die Entwicklung wurde durch grundlegende Untersuchungen zum dynamischen Verhalten von Vibrationswalzen und durch die parallel laufenden Innovationsschübe der elektronischen Messtechnik und Datenverarbeitung ermöglicht. Es folgten die Visualisierung der Messdaten auf Dokumentationssystemen und die Anbindung der walzenintegrierten Messtechnik an GPS-Positionierungssystemen, um die Walzenposition während des Verdichtungs- und Messvorgangs genau zu erfassen. Der Einsatz der Systeme auf Großbaustellen des Straßen-, Eisenbahn- und Flughafenbaus führte Anfang der 1990er Jahre zum Verfahren der Flächendeckenden Dynamischen Verdichtungskontrolle (FDVK), mit der die Verdichtung beziehungsweise Tragfähigkeit von Böden während des Arbeitsprozesses einer Vibrationswalze flächendeckend beurteilt werden kann. Während mit konventionellen Methoden nur stichprobenartige Überprüfungen im Nachhinein möglich sind, die sich auf sehr kleine Prüfvolumen beziehen, kann bei Anwendung der FDVK die gesamte bearbeitete Fläche bereits während des Verdichtungsprozesses überprüft, die Messwerte dem Walzenfahrer visualisiert und dokumentiert werden. Schwachstellen können sofort erkannt und entsprechende Maßnahmen getroffen sowie Aussagen über die Gleichmäßigkeit der geprüften Fläche angestellt werden. In Deutschland, Österreich, Schweiz und Schweden wurden Regelwerke für die Anwendung der Flächendeckenden Dynamischen Verdichtungskontrolle bereits in den 1990er Jahren erarbeitet und seitdem im Straßen-, Eisenbahn-, Flughafenbau sowie im Erdbau angewendet. Inzwischen werden Mess- und Dokumentationssysteme von fast allen Walzenherstellern angeboten. Die Verbreitung der Systeme hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Sie werden auf Baustellen unterschiedlichster Größenordnung eingesetzt. Im Rahmen der europäischen Normung der Erdarbeiten wird das Verfahren der Flächendeckenden Dynamischen Verdichtungskontrolle auf europäischer Ebene geregelt und damit ein einheitliches Bezugssystem für die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten geschaffen.