Detailergebnis zu DOK-Nr. 67119
Identifizierung von Straßenschäden durch Nutzung der Beschleunigungsdaten von Smartphones (Orig. engl.: Identifying road defect information from smartphones)
Autoren |
T. Parry M. Byrne R. Isola |
---|---|
Sachgebiete |
12.0 Allgemeines, Management |
Road & Transport Research 22 (2013) Nr. 1, S. 39-50, 12 B, 9 Q
Die Ausführung von Unterhaltungsarbeiten an kleinflächigen Schadstellen, wie zum Beispiel Ausbrüchen, gehört zu den Routinearbeiten der Straßenerhaltung. Häufig werden derartige Schäden erst erkannt, wenn das Schadensbild sich bereits vergrößert hat, sodass zeit- und kostenaufwendigere Erhaltungsmaßnahmen notwendig werden. Vorgestellt wird eine Methode, derartige Schadstellen aktuell mithilfe der Beschleunigungsdaten von Smartphones, die von den Straßennutzern mitgeführt werden, zu identifizieren und zu lokalisieren. Smartphones sind mit ihren dreidimensionalen Beschleunigungssensoren, leistungsfähigen Prozessoren, GPS-Sensoren und ihrem Kommunikationssystem in der Lage, während der Fahrt kontinuierlich ortsbezogene Beschleunigungsdaten zu sammeln und an die Straßenbauverwaltungen zu übermitteln. Hier könnten daraus aktuelle Straßenzustandskarten abgeleitet werden, die eine beschleunigte und effizientere Planung von Unterhaltungsarbeiten ermöglichen. Dabei ist ein geeigneter Schadensidentifikationsalgorithmus von entscheidender Bedeutung, um die Daten zu filtern und störende Beschleunigungsdaten aus üblichen Fahrmanövern aus den Informationen zu eliminieren. Als weiteres Werkzeug ist eine Schwellenwertfestlegung notwendig, um dynamische fahrzeug-, fahrbahn- und fahrstilbedingte Effekte zu berücksichtigen. Anhand eines Beispielkurses in der Stadt Nottingham, auf dem zunächst eine visuelle Zustandserfassung erfolgte, wurde die Methode erstmalig erprobt. Trotz unterschiedlicher Fahrgeschwindigkeiten wurde eine Reihe unterschiedlicher Schadstellen hinsichtlich ihrer Lage und Schwere zuverlässig identifiziert. Die Technologie einer Nutzung von Smartphone-Daten erlaubt es somit, mit sehr guter Wiederholbarkeit Schadstellen zu identifizieren und zu lokalisieren. Eine Reihe weiterer Arbeiten zur Untersuchung und Berücksichtigung möglicher Einflüsse, wie Fahrzeugtyp, Geschwindigkeit, Schadensart und Smartphone-Positionierung im Fahrzeug sind notwendig, bevor eine praktische Anwendung der Technologie erfolgen kann.