Detailergebnis zu DOK-Nr. 67160
Tödliche Fahrradunfälle im Land Berlin von 2000 bis 2009: Begleitumstände, Unfallgeschehen und Todesursachen
Autoren |
C. Buschmann A. Groß M. Tsokos |
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Sachgebiete |
1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle) 5.5 Radverkehr, Radwege 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 60 (2014) Nr. 1, S. 19-27, 10 B, 36 Q
Der Anteil der getöteten Radfahrer unter den tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmern überschreitet deutlich den Anteil aller Verkehrstoten. Es wurde eine retrospektive Studie aus dem Sektionsgut der Berliner Rechtsmedizin hinsichtlich Begleitumständen, Unfallgeschehen und Todesursachen von verunglückten Fahrradfahrern im Zeitraum 2000-2009 durchgeführt. Insgesamt konnten 137 tödliche Radfahrunfälle analysiert werden. Die meisten Unfälle ereigneten sich im Spätsommer an den Tagen Mittwoch und Donnerstag bei guten Tageslichtverhältnissen. In über der Hälfte der Fälle lag ein tödliches Schädel-Hirn-Trauma vor, 77 % der Unfallopfer trugen keinen Schutzhelm. In etwa einem Drittel kam ein tödliches Polytrauma zur Darstellung. Als führender Unfallmechanismus ließ sich eruieren, dass die Radfahrer von links oder rechts abbiegenden Fahrzeugen erfasst worden waren; ein schuldhaftes Verhalten der Radfahrer lag nach Sichtung der Ermittlungsakten in etwa der Hälfte der Fälle vor. Die Studie beleuchtet tödliche Radfahrunfälle in der Großstadt über 10 Jahre und betont die Notwendigkeit der Einhaltung der Straßenverkehrsregeln sowie die Verwendung persönlicher Schutzausrüstung bei der Teilnahme am Straßenverkehr. Die Zahl tödlicher Radfahrunfälle könnte durch verkehrspräventive Maßnahmen wie die Einführung einer Helmpflicht für Radfahrer verringert werden.