Detailergebnis zu DOK-Nr. 67263
Die Einstellung Jugendlicher zum Tragen eines Fahrradhelms: Ergebnisse einer Befragung Jugendlicher im Teenager-Alter
Autoren |
J. Walter T. Marquardt |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 60 (2014) Nr. 1, S. 28-31, 2 B, 5 T, 7 Q
Die ansteigende Nutzung von Fahrrädern auf deutschen Straßen hat den Nebeneffekt einer hohen Anzahl von Fahrradunfällen. Im Jahr 2012 wurden insgesamt 74 961 Fahrradunfälle erfasst, wobei in diesem Zusammenhang davon auszugehen ist, dass viele Unfälle nicht gemeldet werden. Fahrräder stellen zudem ein oft genutztes Transportmittel für Schüler dar, um zur Schule zu gelangen. Dabei ist festzuhalten, dass der Prozentanteil der Rad fahrenden Kinder bei selbstverschuldeten Unfällen angestiegen ist. Methoden: Zwischen Juli und September 2012 wurden Jugendliche im Alter zwischen 12 und 19 Jahren mit einem standardisierten Interview zu ihrer Einstellung gegenüber Fahrradhelmen befragt. Ergebnisse: Die Antworten von 185 Jugendlichen konnten in dieser Studie ausgewertet werden. Ungefähr 70 % der Befragten nutzen zumindest gelegentlich das Fahrrad, um zur Schule zu gelangen. Dabei tragen diese in 75 % der Fälle nie einen Fahrradhelm. Vor allem ein eigener Unfall würde die Schüler dazu motivieren, einen Helm bei der Fahrradnutzung zu tragen. Den größten Einfluss auf das Helmtrageverhalten der Jugendlichen haben die Eltern, welche nur in 15 % der Fälle selbst Fahrradhelme tragen. Diskussion: Der Anteil der helmtragenden Schüler ist gering. In Anbetracht des hohen motivationalen Einflusses eines selbst erlebten Unfalls ist es sinnvoll, affektive Aufklärungsmaterialien zu benutzen, um die Jugendlichen emotional zu erreichen. Zudem sollten auch die Eltern in Aufklärungsprogramme integriert werden, um den Anteil der helmtragenden erwachsenen Rollenmodelle zu erhöhen.