Detailergebnis zu DOK-Nr. 67488
Lärmmessungen an Pflasterstraßen
Autoren |
C. Koch |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz 11.4 Pflaster- und Plattenbefestigungen |
Straße und Autobahn 65 (2014) Nr. 4, S. 274-279, 13 B, 2 T, 6 Q
Befestigungen von Verkehrsflächen sollen einerseits eine ausreichende Dauerhaftigkeit aufweisen, andererseits aber auch zu einer angemessenen Verkehrssicherheit und einer möglichst geringen Umweltbeeinflussung beitragen. Die Reduzierung des Verkehrslärms ist dabei eines der Ziele. Als eine Emissionsquelle wird das Reifen-Fahrbahn-Geräusch durch die Gestaltung der Oberfläche der Befestigung beeinflusst. Beim Prognoseverfahren der Richtlinien für den Lärmschutz an Straßen (RLS 90) zur rechnerischen Bewertung der Emissionen anhand des Beurteilungspegels wird hierbei bisher zwischen Pflaster mit ebener Oberfläche und sonstigem Pflaster unterschieden. Regelgerechte Pflasterbefestigungen fallen dabei zumeist in die zweite Kategorie, da in diese gespaltene Natursteine und Pflasterbefestigungen mit Fugenbreiten einschließlich Fase von mehr als 5 mm fallen. Aus Gründen der Dauerhaftigkeit weisen jedoch auch Betonsteine und Klinker zumeist eine entsprechende Fase auf. Der Korrekturwert der RLS 90 zur Beurteilung der Lärmemissionen liegt damit zwischen 3,0 und 6,0 dB(A). Neben der Ausbildung der Steinoberfläche und der Fuge können jedoch auch weitere Faktoren der Befestigung die Lärmemissionen und damit auch die Lärmimmissionen positiv oder negativ beeinflussen. Um zu klären, ob und welche Faktoren in welcher Größe die Lärmimmissionen im urbanen Bereich beeinflussen, wurden an der Fachhochschule Köln praxisnahe Untersuchungen mit dem Backing-Board-Verfahren auf der Grundlage des statistischen Vorbeifahrtverfahrens gemäß DIN EN ISO 11819-1 an verschiedenen Pflasterbefestigungen unter Berücksichtigung des Zustands der Fahrbahnoberfläche durchgeführt. Die Untersuchungen haben in einem ersten Schritt gezeigt, dass eine Beurteilung von Pflasterbefestigungen mit diesem Messverfahren gut durchführbar ist. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die vereinfachte Einteilung der Pflasterbefestigungen der RLS 90 einer Überarbeitung bedarf und eine lärmtechnische Optimierung von Pflasterbefestigungen möglich ist, welche in aktuellen Untersuchungen erfolgt.