Detailergebnis zu DOK-Nr. 67553
Berechnung und Validierung von Fahrbahnzuständen im Winterdienst - Erfahrungen aus Österreich
Autoren |
M. Hoffmann P. Nutz J. Neuhold |
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Sachgebiete |
0.20 Straßen- und Verkehrswesen (Länderberichte) 16.4 Winterdienst |
Straße und Autobahn 65 (2014) Nr. 3, S. 190-198, 15 B, 8 Q
Die in Gesetzen und Richtlinien vorgeschriebenen Mindestanforderungen an den Winterdienst sind vielfach aus Sicht der Straßennutzer von untergeordneter Bedeutung. Diese wollen vielmehr schnee- und eisfreie Straßen mit einer hohen Verfügbarkeit beziehungsweise Geschwindigkeit, um sicher und schnell die angestrebten Ziele zu jeder Zeit erreichen zu können. Demgegenüber stehen technische, ökologische und ökonomische Grenzen, die vom Straßenbetreiber zu beachten sind. Insgesamt führt diese Situation zur grundlegenden Fragestellung nach der jeweils für die Situation optimalen Streustrategie beziehungsweise konkret nach Einsatzzeitpunkt und Streumenge. In einem in einer Reihe von Forschungsprojekten für ASFINAG, Länder und BMVIT (Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Wien) entwickelten ganzheitlichen Winterdienstmodell sind alle relevanten Faktoren wie Niederschlagsart, Niederschlagsmenge, Verkehrsbelastung, Straßenzustand und Temperatur, Streuumläufe und Streumenge sowie resultierende Griffigkeit der Fahrbahn berücksichtigt. Das entwickelte Winterdienstmodell besteht aus den vier Kernmodulen Restsalzmenge, Wasserfilmdicke, Gefrierpunkt und Griffigkeit. Die Winterdienstlogistik, Kostenkomponenten der Streuumläufe sowie mögliche ökologische Auswirkungen sind ebenfalls Teil des Modells. Eine besondere Herausforderung stellt die Ermittlung der sich verändernden Griffigkeit in Abhängigkeit von diesen Faktoren dar. Die Ausführungen im Artikel konzentrieren sich daher auf die Berechnung im Modul Griffigkeit sowie die messtechnische Erfassung und Validierung der Ergebnisse.