Detailergebnis zu DOK-Nr. 67908
Struktur und System im Verkehrswesen: wie man Verkehrssysteme vergleicht
Autoren |
R. Schröter |
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Sachgebiete |
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Internationales Verkehrswesen 66 (2014) Nr. 2, S. 73-76, 1 B, 16 Q
Strukturalismus ist ursprünglich eine sprachwissenschaftliche Methode, mit der Entwicklung und Funktion von Sprache(n) als System beschrieben werden. Grundsätzlich eignet sich die Methode zur Analyse beliebiger Systeme. In der Verkehrswissenschaft wurde sie noch nicht verwendet. In dem Aufsatz soll gezeigt werden, wie man mithilfe des Strukturalismus Verkehrssysteme in Aufbau, Entwicklung und Funktion beschreiben und die unterschiedlichen Verkehrssysteme hinsichtlich Struktur, Bestandteilen, Lebenszyklus und internen Abhängigkeiten vergleichen kann. Diese einheitliche Analyse wiederum bildet eine allgemein verwendbare Grundlage, um Verkehrssysteme nach ihren Eigenschaften und Leistungsfähigkeiten zu untersuchen. Verkehrssysteme zu vergleichen, ist weder ungewöhnlich noch neu. Im Alltag liegt praktisch jedem Transportvorgang eine implizite Abwägung der Verkehrsmittelwahl zugrunde: Nehme ich das Auto oder gehe ich zu Fuß? Baue ich eine neue Autobahn oder saniere ich eine alte Strecke? Gewählt werden muss vor dem Transport - ob man richtig entschieden hat, zeigt sich erst hinterher. Erkenntnisse aus Ex-post-Vergleichen bilden die Basis weiterer zukünftiger Entscheidungen der Verkehrsmittelwahl. Solchermaßen gefangen zwischen Versuch und Irrtum findet der Verkehrsteilnehmer zahlreiche Komplexe der Verkehrsmittelwahl. Einige von ihnen können Entscheidungen strukturiert herbeiführen, mittels dafür aufgestellter Verfahren und Kriterienkataloge, andere setzen auf Erfahrungswissen oder greifen auf externe Einflussgrößen zurück.