Detailergebnis zu DOK-Nr. 67927
Können Wassergeräusche zur Minderung der Lästigkeit von Straßenverkehrslärm im Wohnumfeld beitragen?
Autoren |
S. Skoda J. Steffens J. Becker-Schweitzer M. Heinze |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Lärmbekämpfung 9 (2014) Nr. 4, S. 172-179, 5 B, 24 Q
Unerwünschte Geräusche können das Wohlbefinden und die Lebensqualität des Menschen in erheblichem Maße beeinträchtigen. Oft ist eine Lärmminderung direkt an der Quelle unmöglich und eine Reduktion des Schallpegels allein führt nicht immer zu einer Verbesserung des akustischen Komforts. Eine Alternative bietet der Einsatz von Geräuschen, die von Menschen als angenehm empfunden werden, um die subjektive Lästigkeit eines Lärmszenarios zu verringern. Tatsächlich zeigen bisherige Studien einen positiven Effekt von Wassergeräuschen auf die Geräuschqualität von Soundscapes, die in hohem Maße durch Straßenverkehrslärm belastet sind. Um diesen Effekt im Hinblick auf das Wohnumfeld zu untersuchen, wurden zwei Experimente durchgeführt. Dazu wurde zunächst ein Prototyp eines akustisch optimierten Wasserspiels entwickelt und in einem Garten aufgestellt, in dem Straßenverkehrsgeräusche über Lautsprecher wiedergegeben wurden. Im Rahmen des ersten Experiments bewerteten die Versuchsteilnehmer die Angenehmheit der akustischen Umgebung in diesem Garten. Versuchspersonen der Experimentalgruppe taten dies bei eingeschaltetem Wasserspiel, während die Kontrollgruppe lediglich das reine Verkehrsgeräusch beurteilte. In einem zweiten Experiment beurteilten alle Personen verschiedene virtuelle Geräuschszenarien, die über Kopfhörer dargeboten wurden. Die Ergebnisse beider Experimente zeigen, dass die Kombinationen bestehend aus Verkehrs- und Wassergeräuschen höhere Bewertungen der "Angenehmheit" erzielen als reine Verkehrsgeräusche. Daraus kann geschlussfolgert werden, dass Wasserspiele auch im Kontext des Wohnumfelds ein vielversprechendes Werkzeug sind, um die empfundene Belästigung, die durch Straßenverkehrslärm hervorgerufen wird, zu reduzieren. Zukünftige Forschungsanstrengungen konzentrieren sich auf die Validierung der Ergebnisse im Rahmen von Feldstudien.