Detailergebnis zu DOK-Nr. 67938
Einfluss der Verdichtungstemperatur auf die Ergebnisse der Marshall-Prüfung und der Einbaukontrolle (Forschungsprojekt VSS 2001/506)
Autoren |
R. Gubler M. Seeberger |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2014, 31 S., 38 B, T, 10 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1461)
Beim Wechsel von der alten Schweizer Norm SN 671 969c Marshall-Prüfung zu den neuen Europäischen Normen EN 12697-30 Probenvorbereitung, Marshall-Verdichtungsgerät und EN 12697-34 Marshall-Prüfung erfolgte mit der tieferen Verdichtungstemperatur die wichtigste Umstellung im Prüfverfahren. In der Forschung konnten die Auswirkungen abgeklärt werden. Die Ergebnisse wurden in den im Januar 2005 veröffentlichten Schweizer Normen berücksichtigt. Geprüft wurden Asphalt-Mischgut mit Zielbindemittel 70/100 und mit der größten Temperaturdifferenz das Zielbindemittel 50/70. In beiden Fällen nimmt die Raumdichte leicht ab und dementsprechend, durch die etwas geringere Verdichtung, der Hohlraumgehalt leicht zu. Was die Kontrolle der Mischgutproduktion angeht, sind diese geringen Verschiebungen nicht relevant. Die niedrigeren Raumdichten der Marshall-Prüfkörper bei Verdichtung nach der neuen EN-Norm führen im Rahmen der Einbaukontrollen rein rechnerisch zu leicht höheren Verdichtungsgraden für die eingebauten Schichten. Das kann in wenigen Grenzfällen dazu führen, dass solche Schichten neu die Anforderungen erfüllen. Im Falle der Stabilität-Marshall nehmen die gemessenen Werte leicht ab (0,6 kN bei Zielbindemittel 70/100 und 1,2 kN bei Zielbindemittel 50/70). Das kann bei Mischgütern, die die alte Schweizer Norm bisher gerade noch erfüllen, bei Prüfung mit der EN-Norm zu einer Änderung dieser Bewertung führen. Nach heutigen Erfahrungen ist die Aussagekraft von Stabilität- und Fließen-Marshall fraglich.