Detailergebnis zu DOK-Nr. 68280
Straßenbenutzungsgebühren mit Komplikationen (Orig. engl.: Road pricing with complications)
Autoren |
M. Fosgerau K. van Dender |
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Sachgebiete |
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren |
Transportation 40 (2013) Nr. 3, S. 479-503, 5 B, zahlr. Q
Die Grundüberlegung von Staugebühren ist, dass durch die Internalisierung von externen Staukosten die Effizienz im Verkehrsmarkt wiederhergestellt wird. In einem Normmodell wird der Stau als ein statisches Phänomen betrachtet, die Nutzer werden als homogen angenommen und es bestehen keine Reisezeitschwankungen. Darüber hinaus wird vernachlässigt, dass wahre Straßengebühren nur grobe Annäherungen an ideale Systeme sind und dass Ineffizienzen in zusammenhängenden Märkten die Staugebühren potenziell beeinflussen können. Hierdurch tendiert ein Normmodell dazu, die externen Staukosten zu unterschätzen. Der Beitrag stellt den Stand der Forschung und die Überlegungen der Autoren für die Bestimmung der richtigen Höhe von Staugebühren dar, wenn die Komplikationen der realen Welt einbezogen werden. Dies beinhaltet unter anderem die Berücksichtigung von Staudynamiken, Wahl von Reisezeitpunkten, die Heterogenität der Reisenden und Streuung von Reisezeiten. Trotz der Bedeutung der Wechselwirkungen zwischen Stau, Staugebühren und steuerlicher Verzerrungen zeigen die Erkenntnisse, dass es keinen allgemeinen Fall für die Anpassung der Gebühren an diese Einflüsse gibt. Eine gute erste Annäherung für die Gestaltung von Straßenbenutzungsgebühren bleibt eine Pigou-Steuer.