Detailergebnis zu DOK-Nr. 68409
Zur Quantifizierung von Reurbanisierungstendenzen
Autoren |
G. Matthes |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Raumforschung und Raumordnung 72 (2014) Nr. 4, S. 323-336, 6 B, zahlr. Q
Der Beitrag beschreibt räumlich-demografische Prozesse in der Stadtregion Hamburg und sucht dabei Antworten auf die Fragen, inwieweit die Veränderungsprozesse tatsächlich eine stabile (Re)Konzentration von Bevölkerung in verkehrssparsamen, das heißt, funktionsgemischten und gut an den öffentlichen Verkehr angebundenen Räumen bewirken und ob zumindest Ansätze neuer Stadtaffinität zu entdecken sind. Ausgehend von dem Befund, dass in Hamburg Reurbanisierung nach verschiedenen Konzepten messbar ist, werden die Wanderungsmuster der Bevölkerung in der Stadtregion anhand von Daten der amtlichen Statistik genauer untersucht. So wird ersichtlich, dass der Bevölkerungsgewinn der Stadt beziehungsweise die Bevölkerungskonzentration in der Stadt dadurch entsteht, dass sie Einwohner von außerhalb der Region - vorwiegend aus Städten - gewinnt und die Stadtbewohner seltener ins Umland ziehen. Die Ursache für die innerregionalen Veränderungsprozesse ist das veränderte Wanderungsverhalten von Personen über 30 Jahren und Kindern sowie Kohorteneffekte der über 45-Jährigen, während die Bildungswanderer und Berufseinsteiger (18- bis 29-Jährige) als Träger des zunehmenden überregionalen Austauschs bezeichnet werden können. Diese empirischen Befunde stützen bestehende Thesen zu Ursachen der Reurbanisierung. Besonders hervorzuheben ist, dass die quantitativen Daten auch der These von "Alten" als Träger der Reurbanisierung entsprechen.