Detailergebnis zu DOK-Nr. 68421
Zwischen Erhalt, Aufwertung und Gentrifizierung: Quartiere und Wohnungsbestände im Wandel
Autoren | |
---|---|
Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Informationen zur Raumentwicklung (2014) Nr. 4, XI, S. 267-392, zahlr. B, T, Q
Ursprünglich wurde Gentrifizierung modellhaft mit dem Einzug von Pionieren in darniederliegenden Quartieren erklärt, die den Anstoß für die Aufwertung des Viertels gaben. Heute sind die Prozesse jedoch vielfältiger. In diesem Sinne werden in den Beiträgen die verschiedenen Formen von Gentrifizierung thematisiert. Die Ausgabe 4.2014 der IzR widmet sich auch der immobilienwirtschaftlichen Dimension von Gentrifizierung. Die öffentliche Debatte klammert diesen Bereich häufig aus. Das Themenheft liefert somit neue Perspektiven für die Diskussion. Zudem wird auch dem sozialräumlichen Thema der Verdrängung durch steigende Mieten und Zuzug ökonomisch stärkerer Haushalte Platz eingeräumt. In einem einführenden Artikel stellen Adam und Sturm die aktuelle Debatte und Relevanz zum Thema Gentrifizierung dar. Der Frage, inwiefern sich Gentrifizierung mittlerweile gewandelt hat, geht Holm nach. Plate, Polinna und Tonndorf stellen aus stadtplanerischer Sicht die bisherige Entwicklung und Debatte in Berlin dar und gehen dabei insbesondere auf die sozialräumlichen Prozesse ein. Wie sich Aufwertungsmaßnahmen in einer eher nachfrageschwachen Stadt einordnen, nehmen Fliegner und Loebner in ihrem Beitrag am Beispiel der Stadt Halle (Saale) in den Fokus. Anhand ihrer umfassenden Erfahrung stellen Brinkmann und Seeringer die Entwicklung für Hamburg dar. Die immobilienwirtschaftliche Perspektive steht im Mittelpunkt des Beitrags von Müther und Waltersbacher. Die Chancen von Ersatzneubau in innerstädtischen Quartieren werden im Beitrag der Autoren von Bodelschwingh und Niemuth anhand konkreter Erfahrungen des Nürnberger Kommunalen Wohnungsunternehmens thematisiert. Frank stellt die These auf, dass das neue Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage im Begriff ist, das Gesicht und das soziale Gefüge der Städte tiefgreifend zu verändern. Die Abkehr von der Fokussierung auf die eigenen Wohnungsbestände und die stärkere Einbettung des Quartiers in Vermarktungsstrategien hinterfragen Kaltenbrunner und Schnur in ihrem Beitrag. Altrock, Glatter und Pfeiffer betrachten Aufwertungsprozesse in der Stadtentwicklung aus unterschiedlichen Perspektiven und geben im abschließenden Beitrag des Themenhefts pointierte Statements.