Detailergebnis zu DOK-Nr. 68457
Unfallcharakteristik von schweren Motorradunfällen in Deutschland
Autoren |
D. Otte T. Facius |
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Sachgebiete |
0.3 Tagungen, Ausstellungen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Sicherheit, Umwelt, Zukunft / Safety, Environment, Future: Tagungsband der 10. Internationalen Motorradkonferenz 2014. Essen: ifz, Institut für Zweiradsicherheit, 2014, DVD (Forschungshefte Zweiradsicherheit Nr. 16) S. 2-30, 16 B, 2 T, 19 Q
Die Gesamtanzahl von schwerverletzten und getöteten Personen bei Straßenverkehrsunfällen hat in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. Die Anzahl an Verunglückten Motorradfahrern hat hingegen nicht in gleichem Maße abgenommen, es kann sogar in einigen Ländern eine Zunahme registriert werden. Das Ziel dieser Studie ist die Analyse der Unfallsituation von Motorrädern mit Hubraum > 125 cm³ in Deutschland, den sogenannten schweren Motorräder, insbesondere mit einem schwerverletzten und getöteten Fahrern. Es sollen Charakteristik und Gründe für diese Unfälle analysiert und Lösungsvorschläge erarbeitet werden. Unfalldaten von 1 580 Motorradfahrern wurden analysiert, die von einem wissenschaftlichen Forschungsteam im Rahmen des GIDAS-Projekts (German In-Depth Accident Study) in Hannover und Dresden in den Jahren 2000 bis 2013 gesammelt wurden. Dabei handelt es sich um eine statistisch repräsentative Stichprobe aus dem realen Unfallgeschehen in Deutschland. Die Studie zeigt, dass 218 (13,7 %) Motorradunfälle zu Schwerverletzten (MAIS 3+, maximale Verletzungsschwere) geführt haben, wobei 46 (3,0 %) der Fahrer getötet wurden. Der Großteil der MAIS 3+-Verletzten mit 45,1 % trat bei Unfällen mit Objekten (inklusive Stürzen) auf, 39,8 % entstanden bei Unfällen mit Autos. MAIS 3+-Verletzte traten mit 22,1 % deutlich höher in der Altersgruppe über 60 Jahren auf verglichen mit 13,4 % in der Altersgruppe 41-60, 11,7 % in der Altersgruppe 26-40 und in der jüngsten Altersgruppe unterhalb 26 Jahren gab es mit 10,2 % die wenigsten MAIS 3+ Verletzten. Die Ursachen für diese Unterschiede werden in der Studie erläutert.