Detailergebnis zu DOK-Nr. 68475
Chemische und physikalische Eigenschaften der in Deutschland verwendeten Straßenbaubitumen
Autoren |
M. Gehrke N. Nytus M. Radenberg |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Straße und Autobahn 65 (2014) Nr. 11, S. 851-860, 16 B, 3 T, 25 Q
In dem Forschungsprojekt "Einfluss der chemischen, rheologischen und physikalischen Grundeigenschaften von Straßenbaubitumen auf das Adhäsionsverhalten unterschiedlicher Gesteinskörnungen" (IGF-Vorhaben 16639 N/1) wurden 90 Straßenbaubitumen aus acht Raffinerien eingehend chemisch und physikalisch untersucht. In dem Temperaturbereich zwischen 30 und 90 °C liefern Bitumen verschiedener Sorten deutlich voneinander abweichende Steifigkeiten, während die Steifigkeiten bei höheren und vor allem bei niedrigeren Temperaturen ausgeprägte Überschneidungen der verschiedenen Bitumensorten zeigen. Dennoch weisen die physikalischen Kennwerte von Bitumen einer Sorte bei gleicher Raffinerie in allen Temperaturbereichen größtenteils geringe Unterschiede auf. Die chemische Zusammensetzung unterliegt dagegen selbst bei Bitumen gleicher Sorte und gleicher Raffinerie deutlich größeren Streuungen. Auf der Basis der chemischen und physikalischen Untersuchungen konnte der Einfluss des Asphaltengehalts auf die physikalischen Eigenschaften nachgewiesen werden. Sowohl die Steifigkeit als auch der elastische Verformungsanteil nehmen mit steigendem Asphaltengehalt zu. Eine Bewertung der Bitumeneigenschaften mittels Dynamischem Scherrheometer entspricht bei nicht-modifizierten Straßenbaubitumen in allen Temperaturbereichen der Bewertung auf Basis der klassischen Bitumenkennwerte. Da das Dynamische Scherrheometer zudem Eigenschaften anspricht, die von den klassischen Untersuchungsverfahren nicht berücksichtigt werden, ist eine komplexe physikalische Bitumenanalyse alleine mit dem Dynamischen Scherrheometer möglich und sinnvoll.