Detailergebnis zu DOK-Nr. 68509
Prozesssimulation von maschinellen Tunnelvortrieben - Verfügbarkeitsanalysen der Leistungsprozesse unter Berücksichtigung von Stillständen
Autoren |
M. Thewes M. König T. Rahm M. Scheffer K. Sadri A. Conrads |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Bauingenieur 89 (2014) Nr. 11, S. 467-477, 14 B, 3 T, 17 Q
Der Produktionszyklus beim maschinellen Tunnelvortrieb mit einer Tunnelvortriebsmaschine (TVM) ist von einer Vielzahl von Prozessen, Ressourcen, Bau- und Hilfsstoffen abhängig. Interaktionsketten von abhängigen Teilprozessen machen das System anfällig für Störungen und (ungeplante) Stillstände. Um diese Stillstände zu reduzieren oder zu vermeiden ist die Analyse des Systems und des Systemverhaltens unter verschiedenen Ausführungs- und Störungsszenarien in der Planungsphase von entscheidender Bedeutung. Die Prozesssimulation ist hierfür eine effiziente Methode zur Modellierung der verschiedenen Komponenten eines Vortriebssystems wie der TVM, der Logistikkette zur Ver- und Entsorgung der Maschine sowie der baugrundbedingten unterschiedlichen Vortriebssituationen. In dem Beitrag wird die Prozessmodellierung eines maschinellen Tunnelbauprojekts vorgestellt, welche die Einflüsse der verschiedenen Störungen berücksichtigt und transparent darstellt. Zur Ermittlung der Eingangswerte für die Simulation wurden Daten bereits durchgeführter Tunnelvortriebe analysiert und durch statistische Auswertung beschreibbar gemacht. Die auf diese Weise generierten Verteilungsfunktionen werden dann als Eingangsparameter für das Simulationsmodell verwendet. Es werden verschiedene Planungs- und Vortriebsszenarien eines Projekts erstellt und simuliert. Anhand der Ergebnisse können die Produktivität und Sensitivität der jeweiligen Szenarien bezüglich des Gesamtverhaltens bewertet werden, um bereits in der Planungsphase geeignete Strategien zur leistungsspezifischen Dimensionierung des Vortriebssystems zu entwickeln.