Detailergebnis zu DOK-Nr. 68523
Kosten und Finanzierung: Optimale Investitionsstrategien in Infrastrukturqualität
Autoren |
E. Nitzsche |
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Sachgebiete |
2.0 Allgemeines 2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren |
Zeitschrift für Verkehrswissenschaft 85 (2014) Nr. 2, S. 85-106, 2 B, 3 T, zahlr. Q
Die Nutzung des räumlichen, für eine durchschnittliche deutsche Stadt kalibrierten, Gleichgewichtsmodells zur Untersuchung der Auswirkungen einer schadhaften Straßeninfrastruktur und der, durch Sonderabgaben finanzierter, Erneuerung dieser ermöglicht die Betrachtung ökonomischer und standortabhängiger wie auch verkehrlicher Anpassungsstrategien von Haushalten und Unternehmen. Somit können die Auswirkungen der Infrastrukturqualität auf das Verkehrsverhalten und zudem dessen Einfluss auf das Standort- und Konsumverhalten der ökonomischen Akteure untersucht werden. Der Ansatz ermöglicht die allumfassende Bewertung der, durch zusätzliche Abgaben finanzierten, Investitionen in den Erhalt der Straßenqualität und -kapazität. Während die Mobilität und Wohlfahrt unter maroder Straßenqualität und Substanzverlusten leidet, verbessern Investitionen in das schadhafte Straßennetz Erreichbarkeit und Zugänglichkeit und beschleunigen den Verkehr. Neben verkürzten Reisezeiten und mehr verfügbarer Zeit für Freizeit profitieren die Haushalte von einer höheren Arbeitsnachfrage, einem höheren Mieteinkommen und einfacherem vielfaltigen Konsum, wodurch der Nutzen der Haushalte steigt. Die abnehmende Grenzproduktivität wie auch die Finanzierungskosten der Infrastrukturinvestitionen und die negativen Umwelteffekte belasten jedoch die gesamtgesellschaftliche Wohlfahrt. Die Ergebnisse zeigen weiter, dass Investitionen in die Infrastrukturqualität nutzerfinanziert und die Kosten verursachergerecht verteilt sein sollten, um Wohlfahrtsverluste durch Investitionskosten zu minimieren. Hierbei sind die Maßnahmen Erhöhung der Energiesteuer und Einführung einer allgemein gültigen Maut den Maßnahmen Erhöhung der Lohnsteuer und Einführung einer CO2-Steuer vorzuziehen.