Detailergebnis zu DOK-Nr. 68542
Bewertung der Angebotsmerkmale des Personenfernverkehrs vor dem Hintergrund der Liberalisierung des Fernbusmarktes
Autoren |
H. Link U. Kunert F.J. Bahamonde-Birke J. de Dios Ortúzar |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Zeitschrift für Verkehrswissenschaft 85 (2014) Nr. 2, S. 107-123, 2 B, 4 T, 23 Q, Anhang
Die Anbieter der neuen Fernbusverbindungen sehen sich einer Bevölkerung gegenüber, die mit diesen Dienstleistungen nicht vertraut ist, zudem ändern die Menschen nur ungern gewohnte Verhaltensweisen. Andererseits sind jüngere Menschen offener gegenüber neuen Alternativen und bieten daher ein interessantes Marktpotenzial. Aus der Modellierung geht hervor, dass die Flexibilität der Busse, direkte Verbindungen ohne Umsteigen anzubieten, die subjektive Wahrnehmung des Komforts und der Zuverlässigkeit und damit den Nutzen einer Alternative positiv beeinflusst. Ein wichtiger Befund der Studie zeigt, dass Personen mit einem höheren Umweltbewusstsein weniger sensibel für längere Reisezeiten sind. Dies ist vor dem Hintergrund verständlich, dass schnellere Transportmittel im Allgemeinen einen höheren Umweltverbrauch bedingen. Für die mit einem Verkehrsmittel verbundenen Wahrnehmungen der Zuverlässigkeit und Stressfreiheit ließ sich keine Wirkung auf die Nutzenfunktion nachweisen. Es bleibt zu untersuchen, ob diese Aspekte in der generellen Charakterisierung eines Verkehrsmittels durch die Personen integriert sind und damit in der Modellierung ein Bestandteil des Modalparameters sind. Hingegen war es möglich, eine Gruppe mit der Einstellung "Zugfan" zu identifizieren, die den Fernzug (nicht jedoch Regionalzüge) auch gegenüber angebotenen Alternativen mit besseren Eigenschaften favorisieren. Schließlich konnte belegt werden, dass die Fahrpreise logarithmisch wahrgenommen werden und dass damit die Wahrnehmung einer Preisänderung vom Basispreis abhängt.