Detailergebnis zu DOK-Nr. 68546
Anpassungskapazität von 50 Arten mit potenziell hohem Aussterberisiko gegenüber dem Klimawandel in Deutschland
Autoren |
K. Fischer T. Fleischer G. Kerth J. Limberg N. Blüthgen K. Dworschak C. Dittrich M.-O. Rödel E. Obermaier |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Natur und Landschaft 90 (2015) Nr. 1, S. 17-24, 3 B, 1 T, zahlr. Q
In einem vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) geförderten F+E-Projekt wurde die Anpassungskapazität von 50 definierten Hochrisiko-Tierarten, die in Deutschland in besonderem Maße durch den Klimawandel gefährdet sind, untersucht. Wie erwartet reagieren viele dieser Arten sensibel auf die direkten und indirekten Folgen des Klimawandels und man fand bei den meisten Arten Hinweise auf eingeschränkte Anpassungskapazitäten. Sie sind daher auf artspezifische Schutzmaßnahmen angewiesen. Habitate, die besonders viele Hochrisiko-Arten beherbergen, sind insbesondere Moore, Quellen, feuchtes Grünland und Fließgewässer. Zudem sind viele der Arten auf strukturreiche, alte Laubwälder mit einem hohen Totholz-Anteil angewiesen. Da die meisten der 50 Arten eine geringe Ausbreitungsfähigkeit besitzen, sollten ihre derzeitigen Lebensräume optimiert werden, damit zusätzliche Belastungen in Folge des Klimawandels vor Ort besser toleriert werden können. Dabei sollte der Wasserhaushalt optimiert und der Strukturreichtum mit unterschiedlichen Mikroklimaten gefördert werden. Entsprechend der überwiegend geringen Ausbreitungsfähigkeit der Arten sollte zudem ein engmaschiges Netz von geschützten Gebieten aufgebaut werden.