Detailergebnis zu DOK-Nr. 68628
Straßenverkehrsunfälle im Ländervergleich: Unterschiedliche Unfallrate bei Senioren zwischen Deutschland und der Schweiz
Autoren |
G. Casutt L. Jäncke |
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Sachgebiete |
1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle) 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 61 (2015) Nr. 1, S. 7-20, 6 B, 8 T, zahlr. Q
Junge Kraftfahrer stellen für beide Länder eine Risikogruppe im Straßenverkehr dar. Ältere Kraftfahrer sind hingegen in Deutschland, im Unterschied zur Schweiz, keine erhöhte Risikogruppe. Doch auch in Deutschland zeigt sich, unter Berücksichtigung körperlicher Verletzlichkeit, ein altersabhängiger Anstieg der Unfallrate. Die länderspezifischen Vergleiche der Unfalldatensätze des Jahres 2010 zeigen, dass Unfallraten älterer Schweizer Kraftfahrer für verschiedene Unfallklassen (motorisierter Individualverkehr, als Kraftfahrzeuglenker und auch als Unfallverursacher), entgegen den Erwartungen sowie unter Berücksichtigung der Jahresfahrleistung, stärker ansteigen als in Deutschland. Dies spricht nicht für einen Wirksamkeitsnachweis obligatorischer Fahreignungskontrollen; da in Deutschland keine diesbezügliche Vorgabe existiert. Deutsche Kraftfahrer nehmen in allen Altersgruppen im Vergleich zu Schweizer Lenkern aktiver am Straßenverkehr teil, wodurch möglicherweise im hohen Erwachsenenalter altersbedingte Leistungseinbußen durch die erworbene Fahrpraxis besser kompensiert werden können. Eine unterschiedliche Eigenverantwortung könnte auch einen Einfluss auf die unterschiedlichen Kurvenverläufe der Unfallraten haben.