Detailergebnis zu DOK-Nr. 68729
Berücksichtigung der Reisezeitvarianzen bei der Bestimmung der optimalen Gebührenhöhe für Pkw und Busse (Orig. engl.: Accounting for travel time variability in the optimal pricing of cars and buses)
Autoren |
D.A. Hensher M.C. Bliemer A. Tirachini |
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Sachgebiete |
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Transportation 41 (2014) Nr. 5, S. 947-971, 7 B, 4 T, zahlr. Q
Bei der Wahl des Verkehrsmittels, der Fahrstrecke und der Abfahrtszeit spielen neben den (privaten) Kosten und der Reisezeit auch die "Zuverlässigkeit der Reisezeitschätzung", also die Reisezeitvarianz eine wichtige Rolle, vor allem bei der Bestimmung der optimalen Gebührenhöhe für Staugebühren. In dem Beitrag wird eine Erweiterung der bestehenden Ansätze beschrieben, die die Reisezeitvarianzen als Komforteinbußen beziehungsweise als zusätzliche Kosten einbezieht. Für die Bestimmung der Reisezeitvarianzen werden wie üblich die beobachteten Reisezeitmittelwerte und die Standardabweichungen herangezogen. Das Modell wurde für die Verkehrsmittel Pkw, Bus und den Fußgängerverkehr in einem Korridor in Sydney eingesetzt. Es zeigen sich drei Erkenntnisse: a) Berücksichtigt man die Reisezeitvarianz mit, dann ergeben sich im optimalen Fall höhere Staugebühren für Pkw und damit deutlich erhöhte Gesamteinnahmen für den Betreiber, während die optimalen Gebühren für Busse unverändert bleiben. b) Wenn die Taktfolge der Busse variabel sein kann, dann ergeben sich durch die Einbeziehung der Reisezeitvarianz Erhöhungen der Busfrequenzen, es fahren also im optimalen Fall mehr Busse als bei Nicht-Einbeziehung. c) Bezieht man die Reisezeitvarianz und den Komfort während der Busfahrt (etwa als Überfüllungsgrad oder als Sitzplatzchance) ein, dann sollten die Busgrößen im optimalen Fall erhöht werden, es sind also größere Fahrzeuge (gegebenenfalls mit einer etwas geringeren Frequenz) einzusetzen.