Detailergebnis zu DOK-Nr. 68842
Korrosionsschutz durch Feuerverzinken im Brückenbau: aktuelle Forschung und Einsatzmöglichkeiten
Autoren |
H. Glinde |
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Sachgebiete |
15.2 Stahlbrücken |
Deutsches Ingenieurblatt 22 (2015) Nr. 1/2, S. 26-29, 4 B, 3 Q
Eine Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik (difu) hat festgestellt, dass 10 000 Straßenbrücken in Deutschland nicht mehr sanierbar sind und somit in den nächsten Jahren vollkommen erneuert werden müssen. Dabei sind Korrosionsschäden eine wesentliche Ursache für Ersatzbauten und zwar sowohl an Stahl- als auch an Verbund- und Betonbrücken. Bewehrungskorrosion ist das Hauptproblem bei Betonbrücken, frei liegende Korrosionsschäden bei den tragenden Stahlbauteilen der Stahl- und Stahlverbundbrücken. Durch Feuerverzinkung können derartige Schäden künftig vermieden werden. Im Vergleich zu bisherigen Beschichtungen der Stähle zur Korrosionsverhinderung (25 bis 30 Jahre) haben Versuche mit feuerverzinktem Stahl Nutzungsdauern von theoretisch 100 Jahren ergeben. Der Beitrag erörtert das Forschungsprojekt "Feuerverzinken von Stahlbauteilen im Stahl- und Verbundbrückenbau". Für den Einsatz der Feuerverzinkungen im Stahl- und Verbundbrückenbau fehlten bisher grundlegende wissenschaftliche Untersuchungen zum Ermüdungsverhalten feuerverzinkter Brückenkonstruktionen unter zyklischen Verkehrsbeanspruchungen. Da die Euronormen für den im Brückenbau notwendigen Ermüdungsnachweis nicht für feuerverzinkte Bauteile gelten, hatte der Anwender bisher keine Möglichkeit, die Haltbarkeit feuerverzinkter Brücken auf der Basis geltender Regelwerke nachzuweisen. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Erarbeitung der wissenschaftlichen und technisch erforderlichen Grundlagen zur Verwendung der Feuerverzinkung bei einer angestrebten Nutzungsdauer der Stahl- und Verbundbrücken von 100 Jahren.