Detailergebnis zu DOK-Nr. 68865
SURPRICE (Nachhaltige Mobilität durch Road Pricing) - Schweizer Beitrag: Einbezug individueller Präferenzschwankungen in die Beurteilung der Verteilungsgerechtigkeit im Kontext von Straßenbenutzungsgebühren (Forschungsprojekt ASTRA 2010/007) (Orig. engl.: SURPRICE (Sustainable mobility through road user charging) - Swiss contribution: Equity effects of congestion charges and intra-individual variation in preferences)
Autoren |
K.W. Axhausen A. Horni |
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Sachgebiete |
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2015, 63 S., 19 B, 3 T, 56 Q (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1500)
Die Resultate des Road-Pricing-Systems in Stockholm und die Zeitwertstudien in Schweden warfen die Frage auf, ob die Annahme eines rein (oder zumindest dominant) einkommensabhängigen Zeitwerts korrekt ist, da man beobachtet hat, dass die individuellen Mobilitätspräferenzen zeitlich stark schwanken. Wäre nämlich der Zeitwert nicht nur vom Einkommen abhängig, sondern dominiert von den Eigenschaften einer Fahrt, so würde dies bedeuten, dass auch niedrigere Einkommensschichten bedeutend öfter von Road-Pricing profitieren würden als in bisherigen Untersuchungen angenommen. Dies würde die angenommene soziale Ungerechtigkeit stark reduzieren. Die Reduktion von sozialer Ungerechtigkeit durch den Einbezug individueller Präferenzschwankungen war denn auch die zentrale Hypothese des Projekts "Surprice". Innerhalb des Projekts gab es mehrere Forschungsgruppen mit eigener Finanzierung. Das nordeuropäische Team schätze die diskreten Entscheidungsmodelle basierend auf früheren schweizerischen Reisetagebuchstudien. Die geschätzten Parameter wurden in ein hypothetisches Road-Pricing-Szenario eingesetzt. Dabei kam heraus, dass die Schwankungen in der Konsumentenrente tatsächlich größer sind bei der Betrachtung von Fahrten als bei der Betrachtung von Individuen. Das heißt wiederum, dass die Präferenzen und damit die Entscheidungen stärker von den Fahrten als vom Einkommen und anderen Personeneigenschaften abhängen, wie es die Hypothese dieses Projektes formuliert. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass diese Untersuchung zwei unterschiedliche Aggregationsstufen beinhaltet, was einen Einfluss auf die untersuchte Varianz hat. Es ist somit also nicht sicher, ob der Effekt rein statistischer Natur ist. Der Schweizer Beitrag bestand darin, die Hypothese in einem realen Simulationsszenario zu untersuchen. Dazu wurde der Großraum Zürich mit der Verkehrssimulation MATSim simuliert.