Detailergebnis zu DOK-Nr. 68919
Ist der Entwurf der DIN 45680 vom September 2013 das bessere Verfahren zur Beurteilung tieffrequenter Geräusche?: Erfahrungsbericht der Messstelle nach § 29b des TÜV Hessen
Autoren |
M. Gooßens N. Paris |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Lärmbekämpfung 10 (2015) Nr. 2, S. 83-90, 11 B, 3 T, 14 Q
Die Auswertung und Beurteilung von tieffrequenten Geräuschen erfolgt derzeit über die in der TA Lärm verwiesene DIN 45680 von 1997. Diese soll jedoch durch die im Entwurf befindliche Überarbeitung vom September 2013 abgelöst werden. Den beiden Normen liegen unterschiedliche Verfahren zur Beurteilung tieffrequenter Geräusche zugrunde. In einer vergleichenden Normanwendung an typischen Fallbeispielen konnte gezeigt werden, dass der Normentwurf in drei von 15 Fällen, abweichend von der gültigen Norm, eine Belastung durch tieffrequente Geräusche im Allgemeinen nicht mehr ausschließen konnte. Die Unterschiede in den Ergebnissen resultieren vor allem aus der Erweiterung des Frequenzbereichs um die 100 und 125 Hz-Terz und der Verwendung der Wahrnehmungsschwelle statt der Hörschwelle, was in Summe betrachtet einen deutlichen Einfluss auf die Beurteilungsgrößen hat. Die Befürchtung, dass durch ein strengeres Eingangskriterium in der Vorerhebung die überarbeitete DIN 45680 zu einer deutlich häufigeren und eventuell nicht gerechtfertigten Fallzahl tieffrequenter Geräusche führt, konnte jedoch nicht bestätigt werden. Die beispielhafte Auswertung nach beiden Normen zeigt auch einen ersten Versuch, die Ergebnisse der verschiedenen Normbewertung mithilfe aufgestellter und beobachteter Wahrnehmungskriterien subjektiv miteinander zu vergleichen.