Detailergebnis zu DOK-Nr. 69025
Aus Moorboden wird tragfähiger Baugrund einer Bundesstraße mit Hilfe des Vakuum-Verfahrens
Autoren |
V. Brandt J.F. Kirstein G. Nörenberg N. Wittorf |
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Sachgebiete |
7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien |
Vorträge der 33. Baugrundtagung 2014 in Berlin. Essen: Deutsche Gesellschaft für Geotechnik, 2014, CD-ROM, S. 281-288, 15 B, 3 Q
Neuartig in Deutschland ist der Einsatz der Ménard-Vacuum-Consolidation (MVC®) für den Straßenbau, hier für die Bundesstraße B 202 in Schleswig-Holstein auf besonders weichem Baugrund. Die schnelle Konsolidation in nur 3 Monaten erfolgte mit 400 m langen und 12 m breiten MVC®-Blöcken, die jeweils binnen einer Nachtschicht mit einer 4,5 m tief eingebauten Folie von der daneben verlaufenden Fahrspur abgeschirmt wurden. Die Nutzung der Druckdifferenz von 60-80 kN/m² zum atmosphärischen Luftdruck erzeugt eine isotrop wirkende allseitig nach innen gerichtete Auflastspannung, die den MVC®-Block mit 1 bis 2 m Setzungen ohne weiter schädigende Mitnahmesetzungen sauber an der Bestandsfahrbahn in nur 0,8 m Abstand abgleiten ließ. Die Nachhaltigkeit gegenüber dem vom Bauherrn vorgesehenen Bauverfahren einer Sandsäulengründung mit Vorbelastung lässt sich über die entfallenden 80 000 m³ Bodenabfuhr und 100 000 m³ Bodenlieferung einfach fassen. Gegenüber anderen Verfahren verbrauchen die elektrisch betriebenen Pumpen deutlich weniger Energie, die bei ausreichend Wind vor Ort in Schleswig-Holstein erzeugt wird. Der Einsatz des innovativen Konsolidationsverfahrens ist zukünftig mit der neuen vertikalen Abdichtung auch direkt am Bestand möglich.