Detailergebnis zu DOK-Nr. 69088
Barrierefreiheit mit System: praktische Empfehlungen mit einem Beispiel aus Glückstadt
Autoren |
U. Bauer M. Böcker |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
PLANERIN (2014) Nr. 5, S. 33-35, 4 B, 2 Q
Mit dem demografischen Wandel und der deutlichen Alterung der Bevölkerung rücken die Anforderungen an barrierefreie Wege und öffentliche Räume stärker in das allgemeine Bewusstsein. Dies wird auch dadurch unterstützt, dass sich das individuelle Mobilitätsverhalten besonders in Städten heute weiter ausdifferenziert. Roller- und Skateboardfahrende freuen sich genauso über glatte Bodenbeläge und abgesenkte Bordsteine wie Rollstuhlfahrende. Ein systematischer, flächenhafter Abbau von Barrieren lässt jedoch noch immer auf sich warten. Im Zuge des Neubaus von Straßen, Plätzen und öffentlichen Gebäuden greifen zwar die weiterentwickelten DIN-Vorschriften (DIN 18040). Doch der gebaute und genutzte Bestand bleibt dabei weitgehend außen vor. Das Deutsche Institut für Urbanistik (DIFU) bezifferte 2012 den Investitionsbedarf für eine altengerechte Anpassung von Infrastrukturen auf 53 Mrd. Euro, davon 13,3 Mrd. Euro für Straßen und Wohnumfeld-Maßnahmen sowie 15 Mrd. Euro für den ÖPNV. Die barrierefreie Anpassung - ob im Bestand oder Neubau - setzt zudem eine Auseinandersetzung über örtlich stimmige Gestaltungsprinzipien (zum Beispiel Denkmalschutz) und andere Abwägungsbelange (zum Beispiel Verkehrssicherheit) voraus. Aus unterschiedlichen Perspektiven fallen die Antworten auf die Frage, was barrierefrei ist und was nicht, sehr verschieden aus, sodass Kompromisslösungen gefunden werden müssen.