Detailergebnis zu DOK-Nr. 69132
Photokatalytisch aktive Lärmschutzwand-Oberflächen zur Minderung der Stickoxidbelastung
Autoren |
J. Sauer A. Baum S. Metzger |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Kolloquium Luftqualität an Straßen 2015, 4. und 5. März 2015, Bergisch Gladbach. Bergisch Gladbach: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), 2015 (Hrsg.: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)) (FGSV 002/109) S. 221-231, 7 B, 1 T
Luftschadstoffmessungen im gesamten Bundesgebiet haben gezeigt, dass der seit 01.01.2010 geltende NO2-Jahresmittelgrenzwert der 39. BImSchV insbesondere an verkehrsnahen Standorten zum Teil stark überschritten wird. Obwohl Stickoxide (NOx) von Fahrzeugen durch innermotorische Maßnahmen sowie Abgasnachbehandlungen seit einigen Jahren deutlich reduziert wurden, nehmen die Stickstoffdioxidimmissionen nicht oder nicht in dem erwarteten Umfang ab. Kurz- und mittelfristig werden daher neben diesen direkten auch indirekte (passive) Maßnahmen erwogen. Hierzu zählt der Einsatz von Titandioxid (TiO2), das als Suspension auf Oberflächen aufgetragen oder direkt als Zusatzstoff während zum Beispiel der Betonherstellung in den Zement beigegeben werden kann. Durch Lichteinwirkung (UV(A)-Strahlung) kann das TiO2 aktiviert und Schadstoffe wie Stickoxide reduziert werden. Titandioxid ist ein Photokatalysator, der während der Reaktion nicht verbraucht wird, sodass die Oxidationsprozesse beliebig oft wiederholbar sind. Bei vollständiger Reaktion bilden sich aus Stickoxiden wasserlösliche Nitrate und aus organischen Schadstoffen Kohlendioxid und Wasser. Unter Laborbedingungen konnte diesbezüglich ein hohes Minderungspotenzial gegenüber Stickoxiden nachgewiesen werden. Versuche in situ sind jedoch die Ausnahme, zudem kommen diese zu ganz unterschiedlichen Aussagen und Wirkungsgraden. Mithilfe der Pilotstudie soll das Minderungspotenzial von Titandioxid unter Realbedingungen an einer Bundesautobahn quantifiziert werden.